KonsolenspieleSpiele

Mein Eindruck von Marvel Spider-Man 2

Ich habe öfter schon gehört, wie gut die Spiele sein sollen. Nun habe ich die Möglichkeit Spider-Man 2 für die Playstation 5 zu spielen. Mein Neffe war so nett und hat sich schweren Herzens vom Spiel auf Zeit getrennt. Für mich bedeutet es, dass ich zum ersten mal ein Spidey Spiel zocke seit dem Gameboy Classic. Gleich vorneweg muss ich sagen, ich bin nicht der größte Freund von der netten Spinne. Finde ihn als Charakter ganz okay und ist eben nicht die erste Wahl, wenn es um meinen Helden geht. Die vielen verschiedenen Versionen der Spinne machen es für mich schwierig ihn zu mögen. Immerhin hat jede Version ihre kleinen Eigenarten. Im Spiel haben wir dann auch gleich zwei Versionen mit dabei.

Ich habe das Spiel ca. 16 Stunden gespielt und gebe ein vorläufiges Fazit ab. Dieses wird vielleicht nicht jedem gefallen, aber das ist jedoch mein Eindruck. So gut ich es finde, genauso langweilt es mich. Vielleicht liegt es auch nur am Spiel selbst oder dem Genre. Ich kann es euch nicht sagen.

Es fängt bombastisch an

Der Start des Spiels fängt auch schon richtig gut an. Hier wird man direkt in den Kampf gegen den Sandmann geworfen. Oder sagen wir fast direkt. Wir erfahren hier ein wenig über die Vergangenheit unserer Spinnen und wie Peter Parker unserem Miles Morales beigebracht hat, Spider-man zu sein. Als Miles zu Peter Parker rennt, ihn um Hilfe zu bitten, geht schon das erste Problem los. Peter hat seinen ersten Tag als Lehrer an der Schule, als besagter Sandmann wieder die Stadt angreift. Wir machen uns auf den Weg durch die Stadt, um ihn zu stoppen. Dabei bekommen wir die Steuerung erklärt und einen ersten Blick auf die Stadt.

Angriffe, Spezialangriffe und Co bekommen wir in toll inszenierten Szenen und kämpfen beigebracht. Kleine Klone vom Sandmann stehen zwischen uns und dem original. Wir können sowohl die Umgebung nutzen, unsere Spinnenfähigkeiten oder es wechselt in actiongeladenen Szenen, die durch ein Quick-Time-Event in Szene gesetzt werden. Hindernissen ausweichen, durch Fenster springen oder die Verfolgung eines Autos stoppen. Alles wird dabei richtig gut in Szene gesetzt. Am Ende stehen wir dem gigantischen Sandmann gegenüber, den wir im Team und in einer Kombination aus QTE (Quick-Time-Event) und Kämpfen den Garaus machen.

Typisch für Games erhalten wir nach Kämpfen und Missionen Erfahrungspunkte, die uns einen Stufenaufstieg bescheren. Hier haben wir dann die Wahl uns neue Fähigkeiten anzueignen oder zu erweitern. Da wir sowohl Peter als auch Miles spielen können, müssen wir uns entscheiden, bei wem wir unser Powerup hinterlassen. Auch wenn ihr die Möglichkeit habt zwischen den beiden Hin und Her zu wechseln, kommt es mal vor das ihr eine Spinne für eine Mission nehmen müsst. Solltet ihr einen etwas vernachlässigen, habt ihr später etwas Probleme.

Missionen und Story

Grundsätzlich hatte ich in meiner bisherigen Spielzeit mit der Geschichte echt viel Spaß. Diese wird in längeren Zwischensequenzen erzählt, die auch soweit Spaß machen. Das größere Problem findet eigentlich abseits der Hauptgeschichte statt. Hier habt ihr mehr oder weniger Missionen zu erledigen, die sich ständig wiederholen:

  • Mache ein Foto von XYZ
  • Finde ein Stück von Sandmanns Bewusstsein
  • Finde Prowlers versteck
  • helfe den Menschen, die Hilfe benötigen
  • halte Kriminelle auf

Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten und Material zum Freischalten von Kostümen und Upgrades ist zwar toll, aber nach der 5 Mission verlässt einen die Lust darauf. Bei mir hat sich relativ schnell Langeweile breit gemacht. Schlimm fand ich dann den Augenblick, an dem ich keine offene Hauptmission zur Verfügung hatte. Hier musste ich mich dann durch die ganze Stadt schwingen und diese Nebenmissionen machen. Eine Schnellreisefunktion habe ich nicht gefunden. Einzig die Luftkanäle waren stellenweise eine Erlösung. Sobald ihr euch in einem befindet und eure Spinnenflügel zückt, könnt ihr darin fliegen und euch vom Windstrom treiben lassen.

Kampfsystem und Steuerung sind mir zu überladen

Vielleicht könnt ihr euch an die Arkham Reihe von Rocksteady erinnern? Eigentlich ist das Kampfsystem hier genauso, nur um einiges chaotischer und hektischer. Das fängt nicht nur bei der Steuerung an, sondern auch bei der Darstellung. Jeder Button des Controllers ist gefühlt mit fünf verschiedenen Aktionen belegt. Je nachdem, ob man am Boden oder in der Luft ist, wird ein Angriff ausgeführt. Dabei könnt ihr die Richtung wählen, wo der Angriff hinführen soll. Da sich auch immer genügend Gegner im Kampf befinden, sollte ein Treffen möglich sein.

Falsch gedacht. An einer Stelle kommen wir in den Park, an dem Spider-Man durch Hilfe von einem Portal ständig die Orte wechselt. Irgendwann landet man im selbigen, an dem ca. 8 Soldaten und ein paar Panzer auf uns warten. Es war mir irgendwie nicht möglich, mich auf die Panzer zu konzentrieren und bin dann auch regelmäßig gestorben. Ständig wird durch die Kameraposition der falsche Gegner anvisiert und statt dem Geschoss auszuweichen, schlägt die Spinne einen nervigen Soldaten. Von vorn kommen dann noch Soldaten, die dich schön aus der Ferne abschießen, während zwei Roboter Geier dich von oben abschießen wollen. Und wenn das bisher nicht genug ist, schießen alle Panzer gleichzeitig auf dich. Die waren nicht einmal im Bildschirm, bis zu meinem virtuellen Tod habe ich nicht einmal bemerkt, das sie auf mich lauern.

Dies zieht sich durch jeden Kampf. Einzig die Bosskämpfe klappen super. Hier nimmt auch die Kamera eine erhöhte Position ein, um einen besseren Überblick zu bekommen. Im Gegensatz zu den Arkham Spielen spielt sich Spidey um einiges flotter. Batman hatte gefühlt auch nicht so viele Angriffe, die man wechseln könnte. Mit wilden Herumhämmern auf dem Controller kommen zwar öfter nette Combo raus, aber die hätte ich dann doch lieber selbst und mit vollem Wissen eingegeben.

Gutes Spiel, aber nichts für mich

Vielleicht bin ich ja alt geworden. Schließe ich nicht aus. Trotzdem kann mich das Spiel hier nicht begeistern. Es fühlt sich einfach nach Arbeit an, die ganzen Missionen zu erledigen. Diese machen mir auch Spaß, nur nicht, wenn Sie ständig wiederholt werden. Vielleicht wäre es ja anders gekommen, wenn die Hauptgeschichte nicht plötzlich eine Pause eingelegt hätte?

Von der Grafik kann man sagen, dass sie richtig gut ist. Zwar wirkt die Stadt von oben, wenn man durch die Gegend schwingt, etwas leer, aber das ist glaube ich verschmerzbar. Das Wechseln der Charaktere ist nett, aber macht mir nicht wirklich Spaß. Hier werde ich gezwungen Nebenmissionen zu machen, um beide ein paar Level spendieren zu können und um Fähigkeiten freischalten zu können. Mit jeder neuen Fähigkeit wurden auch die Kämpfe hektischer.

Das sind vielleicht ein paar mehr negative Punkte, die ich hier von mir gebe, aber trotzdem ist Spider-man 2 ein gutes Spiel. Es ist eben keines für mich. Mehr oder weniger fehlt mir hier einfach der gewisse Charme, den es bei vielen neuen Games nicht gibt. Grundsätzlich spiele ich sehr gerne und viel und vor allem wäre es auch das richtige Spiel. Nur der Funke wollte hier nicht überspringen. Vielleicht habe ich mich hier wirklich ein wenig satt gesehen über die Jahre und kann einfach schon vorher sagen, was passieren wird.

Mein Neffe hatte aber richtig Spaß, sodass er es bis jetzt zweimal durchgespielt hat. Denke als Spider-Man Fan hat man doch eine andere Sicht der Dinge. Was ich aber definitiv sagen kann, dass man mit dem Spiel nichts falsch machen kann, wenn man ein Fan von Spider-man ist.

Schreibt doch gerne eure Meinung in die Kommentare und gebt gerne euer Review ab. Dazu einfach das Review aktivieren und bewerten. Bin gespannt, was ihr dazu sagt.

Mein Eindruck von Marvel Spider-Man 2
Fazit
Für alle Fans von Marvel und Open World Games ein super Spiel. Es sieht gut aus. Steuert sich gut. Grafik und Geschichte passen so weit. Hier kann ich nur für mich sprechen. Objektiv ein hervorragendes Spiel mit viel Inhalt, aber leider nichts für mich. Mit ca. 20–30 Stunden könnt ihr hier beim Durchspielen einplanen. Für alle, die sich nicht sicher sind, empfehle ich ein kleines anspielen von paar Stunden.
Geschichte
80
Grafik
85
Steuerung
70
Abwechslung
60
Positiv
schöne Grafik
große Stadt aber etwas leblos
Negativ
Missionen wiederholen sich schnell
Steuerung überladen
74
Nerdjunk Wertung
Bei Amazon kaufen...(*)

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

Ähnliche Artikel

2 Kommentare

  1. Kann ich verstehen. Ich habe Spider-Man 1 gespielt und das Internet verlautet, Teil 2 sei ähnlich. Ich mochte die wiederkehrenden hol-dies-tu-das-Aufgaben, aber ich weiß, dass das viele Menschen unsagbar langweilt oder auch nervt.

    Ich glaube, dem Spiel ist es außerdem wichtig, den Spielenden die Zeit zu geben, lange und viel durch die Stadt zu schwingen. Die Art der Fortbewegung ist zumindest außergewöhnlich. Wem das aber keinen besonderen Kick gibt, dem fehlt ein größerer Teil des Wow-Effekts.

    Die hunderttausend Combos und special moves haben mich aber auch völlig überfordert, ich habe die irgendwann alle komplett ignoriert und das Spiel auf leichtester Schwierigkeit gespielt. Ich kann und will mir auch diese Button-Abfolgen nicht merken.

    1. Das ist aber genau das Problem. Die Welt und alles passt doch hier super. Nur leider reihen sich einfach zu viele Kleinigkeiten zusammen, die den Spaß trüben. Was aber das Schwingen angeht, kann ich dir da leider nicht zustimmen. Es ist hier ja nichts anderes wie die normale Fortbewegung. Diese wird einfach mit der Zeit langweilig. Auch wenn es am Anfang ein Wow-Effekt gegeben hat.

      Trotzdem ein gutes Spiel nur eben nicht für alle 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Geschichte
Grafik
Steuerung
Abwechslung
Finale Bewertung

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"