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5 Boss-Kämpfe, die mir in Erinnerung geblieben sind

Videospiele sind etwas feines. Sie bieten uns Geschichten, die uns richtig berühren, zeigen uns wunderschöne Szenerien und haben oftmals richtig spaßiges Gameplay. Doch was mich immer richtig gefesselt hat, ist ein guter Bosskampf. Manchmal sind sie nur ein spannender Part der Geschichte, ein anderes Mal bieten sie richtig schwierige mechanische Herausforderungen.

Über die Zeit bekämpft man während seiner Spiele-Abenteuer Unmengen an Bossen. Ob es nun kleine Tutorial-Bosse sind oder die cineastischen Endbosse. Doch nicht jeder davon bleibt im Kopf hängen. Deswegen möchte ich heute mit meiner Liste mal ein paar Bosse aufzählen, die ich persönlich lieben gelernt habe. Die folgende Liste wird Bosse zeigen, die bei mir persönlich enorm hängengeblieben sind. Ob dies nun durch die Geschichte hinter dem Boss ist, oder einfach weil ich den Feind auswendig lernen musste um ihn zu besiegen. Die Bosskämpfe hier werden nicht in irgendeiner geplanten Reihenfolge auftreten. Sie haben ihren Platz hier alle verdient und es ist kein „Besser“ oder „Schlechter“ herauszufiltern.

Dieser Post enthält Spoiler für folgende Spiele:

  • Sekiro: Shadows die Twice
  • Yakuza 0
  • Hollow Knight
  • Nier: Automata
  • Bloodborne

Sword Saint Isshin – Meine größte Herausforderung

Sekiro: Shadows Die Twice ist ein ordentlich schweres Spiel. Ich hatte am Anfang viele Probleme und hab es abgebrochen, beim zweiten Versuch bin ich dann aber ohne zu große Probleme durch das Spiel gekommen. Es fehlte nur noch der Endboss und ich wäre durch gewesen. Doch Isshin hat mich so derartig in den Boden gestampft, dass ich schon beinahe in eine depressive Phase gefallen bin. Nach einer Weile hab ich mich aufgerafft, jeden Abend nach der Arbeit geübt und Stunden damit verbracht, diesen Kampf zu lernen. Die erste Phase war für mich die Schlimmste, da er sich so langsam und furchteinflößend bewegt hat. Nach 30-50 Toden hatte ich diese dann aber auch gemeistert. Die nächsten 2 Phasen wurden noch cineastischer und haben mich richtig begeistert.

Isshin hat mich gelehrt, durchzuhalten. Ich habe diesen Boss ohne jegliche Prothesen, Items oder Sonstiges gemeistert. Pures Parieren und Angreifen. Am Ende konnte man es mit einem Tanz vergleichen, schon fast ein Rhythmus-Spiel, welches man da spielt. Sekiro stellt für mich Perfektion in Sachen Combat dar und Isshin war das perfekte Ende für dieses Spiel. Ein Kampf zweier Legenden, dort wo alles angefangen hat. Beide mit dem einzigen Ziel, den gegenüber zu besiegen. Ich liebe alles an diesem Kampf, von der Musik bis zu der Arena (auch wenn ich gerne mal von der Klippe gefallen bin) und seinen grandiosen Angriffen. Er ist alles, was ein guter Endboss sein sollte.

Ko-Shi & Ro-Shi / 9S & A2 – Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Es gibt so viele Momente, die mir in Nier: Automata im Kopf geblieben sind. Einige sehr traurige Szenen, die mich emotional zerstört haben, aber auch schöne und ruhige Momente aus diesem wunderschönen Spiel. Es gab auch einige gute Boss-Kämpfe, doch der letzte Kampf gegen Ko-Shi & Ro-Shi gleichzeitig war für mich einfach wahnsinnig einprägend. Man spielt in diesem Abschnitt 9S und A2 und bekämpft 2 unterschiedliche Feinde in 2 unterschiedlichen Genres: Einmal als Character-Action Game und als Shoot em Up. Die Musik pumpt einem mit dem Track „Bipolar Nightmare“ pures Adrenalin in die Ohren und der Wechsel von Charakter zu Charakter passiert irgendwann immer schneller, ohne dass man es kontrollieren kann.

All dies endet dann in einem Finale am Ende des Turmes, den die beiden Hauptcharaktere nebenbei erklimmen. Ko-Shi & Ro-Shi verbinden sich zu Ko-Ro-Shi. Während des Kampfes auf der Spitze wechselt man auch ständig den Charakter und zerstört irgendwann gemeinsam den Feind. Das klingt alles gut, aber nicht außergewöhnlich. Was danach passiert hat mich noch viel mehr getroffen:

Als Spieler muss man eine Entscheidung treffen. Entweder spielt man 9S und tötet A2, oder genau anders herum. Einer von beiden muss sterben, dafür sind ihre Geschichten zu verwickelt. Diese Entscheidung bestimmt auch das Ende und hat mich erstmal emotional richtig überfordert. Dieses Gefühl von Hoffnungslosigkeit direkt nach dem großen Kampf werde ich vermutlich nie vergessen. Spielt Nier: Automata, es ist eins der besten Spiele aller Zeiten.

Daisaku Kuze – Der ewige Rivale

Die Yakuza Reihe ist schon etwas besonderes. Ich hab erst 3 der Spiele (0-Kiwami 2) gespielt, bin aber trotzdem schon sehr in diese Charaktere verliebt. Sie löst einfach Unmengen an Emotionen in mir aus. Kuze ist ein Boss, den man sehr oft in Yakuza 0 bekämpft. Er ist die erste richtige Herausforderung für den Spieler und wird danach zu einem Rivalen für Hauptcharakter Kiryu. So auch in der, meiner Meinung nach, besten Kampf-Szene im Spiel:

Kiryu ist komplett umzingelt. Überall warten Feinde auf ihn und er braucht dringend Hilfe. Seine Feinde sind so zahlreich, dass er unmöglich überleben kann. Doch eine nette Person hilft ihm und schickt ihn durch die Kanalisation zu einem angeblich sicheren Ort. Wie man sich das vielleicht schon denken kann, war es eine Falle. Denn dort unten, in den nassen und dreckigen Tunneln wartet Kuze bereits mit einem Motorrad und einer Eisenstange auf den Spieler. Ich liebe diesen Aufbau der Spannung, wenn plötzlich im Dunkeln das Licht von Kuzes Motorrad angeht und er auf Kiryu zu rast. Dazu kommt noch einer der besten Tracks im Spiel: Pledge of Demon, den ich auch heute noch gerne für Boss-Kämpfe in meinen P&P Kampagnen benutze.

Kuze ist mechanisch gar kein Interessanter Kampf. Ich würde ihn, genauso wie das Kampfsystem in Yakuza 0 allgemein, sogar als recht langweilig bezeichnen. Aber der Aufbau als Rivale zu Kiryu, die Anspannung in der Story zu diesem Zeitpunkt und die ganze Atmosphäre, die diesen Kampf aufbaut, haben sich bei mir komplett eingebrannt. Sobald Pledge of Demon anfängt zu spielen, bekomme ich Gänsehaut, denn mir kommt Kuzes Ansprache über Verlierer und Gewinner in der Yakuza direkt wieder in den Kopf. Einfach ein großartiger Kampf von vielen gut aufgebauten Bossen in diesem Spiel.

Mantis Lords – Mein Lieblings-Tanz

Manche Bosse brauchen einen gewissen Schwierigkeitsgrad, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Die Mantis Lords aus Hollow Knight sind genau das: Eine großartige Herausforderung, wenn man sie zur richtigen Zeit angeht. Die 3 Lords sind ein optionaler Kampf, den man ziemlich früh im Spiel finden kann. Wenn man einmal gestorben ist, wird einem sogar geraten, sich erstmal ein Upgrade für die eigene Waffe zu holen. Doch das hab ich mir nicht anhören wollen. Ich bin immer wieder zu ihnen gelaufen, um ihrem Tanz beizutreten. Denn etwas anderes ist es nicht.

Es fängt alles mit einem einzelnen Mantis Lord an. Man lernt Stück für Stück die einzelnen Angriffe und wie man sie am besten ausnutzt, um selbst Schaden auszuteilen. Dann beginnt der richtige Tanz. Die beiden übrigen Mantis Lords gehen gleichzeitig auf einen los und die ganze Dynamik des Kampfes ändert sich. Alles wirkt hektischer, schneller und vor allem schwerer. Doch das ist es eigentlich nicht, denn wenn man erstmal in den Rhythmus des Kampfes kommt, ist es beinahe wie ein rundenbasierter Kampf. Der Angriff der Lords kommt und man selbst kann reagieren.

Dieser Kampf wird nur noch von einer Traum-Variante der Mantis Lords übertroffen. Dieser taucht viel später im Spiel auf und lässt einen mit allen Upgrades gegen alle 3 gleichzeitig kämpfen. Das macht den Kampf nochmal viel interessanter und er sieht noch wilder aus. Schwieriger fand ich ihn dadurch aber nicht unbedingt. Auch hier wird der Kampf wieder von einem tollen Soundtrack begleitet. Insgesamt war dieser Kampf für mich etwas, das ich mit Kunst gleichsetze. Eine super Herausforderung, die jeder mal antreten sollte.

Father Gascoigne – Der Zwang, besser zu werden

Es heißt schon einiges, wenn der Tutorial Boss dich richtig in Grund und Boden prügelt. Wenn man nicht mal an dem ersten Hindernis vorbei kommt und 2 Stunden damit verbringt, sich die Spielmechaniken anzueignen. Dafür ebnet es den Weg für den Rest des Spiels, lässt die Spieler nicht vor riesige Schwierigkeiten treten ohne sie darauf vorzubereiten. Ich liebe Father Gascoigne, weil er mich zerstört hat. Das erste Level von Bloodborne war schon knackig, aber dieser Boss als Hindernis bevor man in die offenere Welt kommt ist wirklich fantastisch.

Eigentlich ist Bloodborne ja ein normales Souls-Like, aber für mich war es auch immer ein Horrorspiel. Das liegt vermutlich daran, dass ich einfach ein totaler Horror-Anfänger bin und mich vor allem Möglichen grusel. Die ersten Phasen von Father Gascoigne sind bedrückend, durch seine Aggressivität drängt er einen zu einem blutigen Tanz bei dem man ständig Schläge austauscht. Wenn dann aber seine dritte Phase losgeht, kommt der richtige Horror-Aspekt dazu: Aus dem bandagierten Jäger wird eine ungehaltene Bestie und seine Schreie hallen durch die Nacht.

Ich weiß, dass man diesen Boss auch mit einem Item sehr viel einfacher machen kann. Oder auch mit Molotov-Cocktails sehr viel des Bosses einfach skippen kann. Aber um die Mechaniken vom Spiel zu lernen, hab ich darauf komplett verzichtet. Dadurch hatte ich auch ungemein mehr Spaß und der Rest des Spiels war zwar immer noch herausfordernd, aber nicht überwältigend schwer. Father Gascoigne ist für mich der perfekte Tutorial Boss, da er den Spieler richtig fordert. Seine traurige Hintergrundgeschichte um seine Frau und Töchter gibt dem ganzen dann noch den restlichen Schliff.

Wer steckt bei euch im Hirn fest?

Jetzt hab ich sehr viel zu Bossen geschrieben, die mir im Kopf hängen. Damit bin ich sicher nicht der einzige. Deswegen würde ich jetzt gerne mal von euch wissen, welcher Boss bei euch so hängen geblieben ist? Wer hat euch fasziniert und begeistert? Ich bin mir sicher, dass jeder einzelne einen ganz persönlichen Boss hat, den er/sie toll findet.

Quelle
Titel-Bild SekiroBild Sword Saint IsshinBild Ko-Ro-ShiBild Mantis LordsBild Kuze Boss FightBild Father Gascoigne

Yosunai

Spontaner Mitschreiber bei Nerdjunk. Hat wirklich keine Ahnung vom Blog-Schreiben, möchte es aber gerne mal ausprobieren. Liebt Indie-Spiele und Manga. Hat momentan zu viel Zeit und ist immer bereit, mal etwas Neues auszuprobieren. Hauptsache, es macht Spaß.

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Ein Kommentar

  1. @nerdjunkblog Vergil aus DMC3. Nicht etwa, weil die Story um Vergil & Dante so unglaublich tief und mitreißend wäre. Aber weil (aus meiner damaligen Perspektive – keine Ahnung, wie ich es heute bewerten würde) die drei Kämpfe gegen Vergil einfach unglaublich cool waren. Treibende Musik, schnelle Moves, und er so ein fürchterlicher Gegner. Noch heute ist der DMC3-Soundtrack einer meiner liebsten, weil jeder Vergil-Kampf sein eigenes Stück hat.

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