Kennt ihr das? Ihr seht ein Spiel in einem Video im Netz und verliebt euch sofort? Genau so erging es mir mit dem Remake von Wonder Boy: Dragon’s Trap. Wonderboy ging zwar bisher immer aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen an mir vorbei. Doch als ich auf YouTube Gameplay zu diesem Meisterwerk sah, war es um mich geschehen. Der cartoonige Look und das gnadenlose Gameplay überzeugten mich direkt. Da kam es mir sehr gelegen, dass ich berufsbedingt einige Zeit in den Öffis totschlagen müsste. So kam es also, dass ich die nächsten Wochen in Bus und Zug mit dem Wunderjungen verbracht habe. Ich kann euch sagen, ich habe nicht nur einmal geflucht, bereut habe ich es hingegen niemals.
Zum Spiel
Wir übernehmen die Kontrolle über Tom-Tom einen tapferen Helden in schimmernder blauer Rüstung. Wir stürmen ein gewaltiges Schloss, um einem bösen Drachen das Handwerk zu legen. Nach einigen verwirrenden Gängen und Pfaden erreichen wir schließlich die Kammer des Drachen und stürzen uns auch direkt in den Kampf. Gerade als wir den gewaltigen Höllenlurch gelegt haben, ereilt uns ein unheilvoller Fluch.
Tom-Tom wird einer Gestaltwandlung unterzogen und steht nun als Eidechse mit feurigem Atem vor uns, keine Rüstung, kein Schwert nur schuppige grüne Haut. Nachdem wir gerade noch rechtzeitig das einstürzende Schloss verlassen haben, geht es auch schon los mit dem eigentlichen Abenteuer. Tom-Tom macht sich auf den Weg, den Fluch loszuwerden und seine menschliche Gestalt zurückzuerlangen. Den so wie wir im Dorf erhalten haben, müssen wir sechs mächtige Drachen erlegen, um diesen vermaledeiten Drachenfluch zu brechen.
Doch als wir den ersten dieser Drachen beseitigt haben, erfahren wir, dass es wohl noch ein langer Weg wird. Denn unsere Form wandelt sich erneut und Tom-Tom wird zu einer kleinen Maus. Und es soll auf dem langen Weg, der vor Tom-Tom liegt, nicht die letzte bleiben …
Gameplay
Im wundervollsten handgezeichneten Cartoon-Stil kämpfen wir uns in diesem Metroidvania-Abenteuer durch unterschiedlichste Gebiete. Dabei ist es voll kommen gleich, ob wir unter Wasser, in Lava oder gar im Himmel unterwegs sind. An Abwechslung fehlt es uns in diesem Spiel ganz und gar nicht. Hier trumpft Wonderboy nicht nur mit seinen schön gestalteten Leveln auf, sondern auch mit den gekonnt eingesetzten Levelgrenzen und Fähigkeiten durch die verschiedenen Tierformen. So müssen wir mal winzig klein sein, um einen Weg beschreiten zu können oder sogar feuerfest und durch Lava stapfen. Doch Wonderboy wäre nicht Wonderboy, wenn diese schöne knuffige Optik nicht in knallhartem Gameplay gebettet wäre. Jeder Tod setzt uns zurück an den Anfang im Dorf, egal wo wir sterben, wir wandern also regelmäßig wieder zurück ins Dorf. Keine Abkürzungen und keine Ausnahmen, na gut, abgesehen von einem Wiederbelebungstrank, den man dabei haben kann, wenn man den mal einen findet.
Doch eines der absoluten Highlights war für mich der Old-School-Modus. Mit einem einzigen Knopfdruck versetzen wir unser Game in den originalen Pixellook. Dabei können wir selbstverständlich, nahtlos weiterspielen. Auch können wir Tom-Tom durch Rüstungsupgrades und neue Waffen, die wir mit den erspielten Münzen hie rund dort kaufen können, deutlich zur Hand gehen.
Fazit
Wer etwas Zeit mitbringt, Metroidvanias mag und eine Frustrationstoleranz vorweisen kann, ist hier genau richtig. Ich bereue keine Minute, die ich mit diesen liebevoll und detailreich gestalteten Game verbracht habe. Obwohl ich eigentlich eine Abneigung zu Spielen habe, die mich Passagen immer und immer wieder spielen lassen, habe ich hier immer wieder den Ansporn gefunden, es erneut zu probieren. Mittlerweile solltet Ihr das Spiel auch günstig im eShop schießen können, daher ist das Risiko wohl eher klein, dass ihr hier eingehen müsst.
In diesem Sinne wünsche ich euch, genauso viel Spaß beim Nachzocken, wie ich ihn selbst mit diesem wundervollen Game hatte.