Diabetes

Hypo Snacks – wenn der Diabetes mal wieder übertreibt

Jeder Diabetiker kennt das Problem. Irgendetwas läuft schief, man hat zu viel Insulin gespritzt oder einfach sich verrechnet und die Bewegung unterschätzt. Der Zucker rauscht in den Keller und dann ist schnell handeln angesagt. In den meisten Fällen bemerkt aber ein Diabetiker, dass sein Blutzucker langsam zu niedrig wird und er dann etwas Kohlenhydrate zu sich nehmen muss. Aber was genau bedeutet Hypo und was passiert da genau?

Eine Unterzuckerung wird auch als Hypoglykämie oder „Hypo“ bezeichnet. Als Grenzwert zur Definition einer Hypo gilt größtenteils ein Blutzuckerspiegel von weniger als 50 mg/dl bzw. 3,5 mmol/l. Dabei kann der Blutzuckerspiegel so weit absinken, dass die Körperfunktionen nicht mehr aufrechterhalten werden können.

Bei den Werten muss man aber hier ein wenig aufpassen. Für mich selbst habe ich die Regel aufgestellt, den Blutzuckerspiegel bei 80-160 mg/dl zu halten. Da ich ein Abfallen auch recht spät merke (ca. 40 mg/dl) muss ich auch etwas genauer hinschauen. Sowohl beim Sport als auch Arbeit und im Privaten. Deshalb kann es auch schnell passieren, dass ich dann schnell aufzunehmende Kohlenhydrate zu mir nehmen muss. Hier ist aber auch jeder etwas anders.

Solltet ihr einen Diabetiker kennen und eines der folgenden Symptome bemerken, solltet ihr auch handeln. Meistens langt es hier einfach da zu sein und eventuell die Snacks zu reichen. Warum fragt ihr? Hier noch eine kleine Information.

Normalerweise benötigt der Körper eine ausreichende Menge an Glukose (Zucker), um Energie zu produzieren, die für das Funktionieren des Gehirns und anderer wichtiger Organe notwendig ist. Wenn der Blutzuckerspiegel zu stark abfällt, kann dies zu verschiedenen Symptomen führen, die von mild bis schwer verlaufen können.

Was kann also passieren, wenn der Zucker in den Keller rauscht?

  • Heißhunger
  • Zittern
  • Schwitzen
  • Herzrasen
  • Nervosität oder Unruhe
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verwirrung
  • Schwäche oder Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Krampfanfälle (in schweren Fällen)
  • Bewusstseinsverlust oder Koma (in schwierigen Fällen)

Oft ist es auch so, dass mehrere Punkte zutreffen, die ein gesunder Mensch auch hat. Man ist manchmal einfach ein wenig neben der Spur oder hat einfach Kopfschmerzen ohne gleich Hypo zu sein.

Was ihr nicht tun solltet bei einer Hypo

Die erste Reaktion vieler Mitmenschen ist es, Schokolade zu bringen. Auch wenn es nett gemeint ist, so bringt das dem Diabetiker leider nichts. Ebenso ein Vollkornbrot, weil das der Diabetiker essen darf. Die Schokolade hat zwar viel Zucker und hilft den Blutzucker hochzujagen, aber das Fett in der Schokolade sorgt dafür, dass dieser sehr langsam aufgenommen wird. Bis das ganze wirkt, ist der Diabetiker ohne weitere Hilfe ein Fall für den Leichenbestatter. Ebenso etwas mit Glasuren sollte man lassen. Hier das gleiche Problem.

Eine ganz einfache Regel ist, alles, was Fruchtzucker enthält oder flüssig ist, hilft am schnellsten. Traubenzucker ist hier der Klassiker schlechthin. Diesen sollte eigentlich jeder in der Tasche oder am Mann/Frau haben.

So der Idealfall. Ich gehöre zu den Menschen, die Traubenzucker hassen wie die Pest. Dieses extrem trockene Ding zu schlucken bringt mich immer zum Erbrechen. Kann weder den Geschmack noch die Konsistenz ausstehen. In meinem Fall habe ich daheim nur die Pulver Version, die ich in Eistee auflöse und dann herunterwürge. Ebenso bin ich auch eher der deftige Typ. Ich mag einfach wenig Süßes. Blöd, wenn man unterwegs ist und dann Hilfe benötigt. Dann wird es leider etwas schwieriger.

Meine zwei Alternativen, die bei mir funktionieren

Hier muss ich ungünstigerweise sagen, dass ich einen Kompromiss eingehe, mit meinen zwei Alternativen. Sie helfen zwar den Blutzucker schnell hochzujagen, haben aber keine wirkliche Substanz. Das heißt im Normalfall, dass der Blutzucker rasch steigt, dann aber genauso schnell wieder sinkt. Ein Zeitfenster von ca. 15-30 Minuten ist dann vorhanden, um etwas zu essen, welchen den Zucker stabilisiert, wie z. B. Brot oder ein Gebäck aus der Bäckerei.

Bei Vollkornbrot als Beispiel braucht der Körper länger, um die Kohlenhydrate aufzuspalten und aufzunehmen. Deshalb haben wir hier eine längere Versorgung mit Kohlenhydraten. So seid ihr auch einfach länger satt, wie der Volksmund sagt.

Snack Nr. 1

Die erste Wahl, wenn es für schnelle Kohlenhydrate geht, ist von Dextro Energy die Traubenzuckerdrinks. Diese sind zwar nicht wirklich günstig, aber da es im Jahr maximal 1-2 mal vorkommt, dass ich Hypo werde, sind die Kosten gut überschaubar. Geschmacklich zwar nicht mein Fall, da es einfach nur mega süß ist. Der Dextro Drink ist auch flüssig, was mir sehr wichtig ist. Es gibt auch Sportler Gel, welches so verdammt zäh ist, dass es ein Graus ist diese zu schlucken. Meistens legt sich das Zeug einfach wie ein Film über den ganzen Mund, welches man einfach nicht loswird. Die Dextros dagegen sind schnell geöffnet und heruntergeschluckt. Mit 18 Gramm Kohlehydrate ist es auch gut für den Diabetiker zum Berechnen. Vor allem der Traubenzucker wirkt schnell und das ist genau, was wir brauchen.

Meine erste Wahl
Meine erste wahl wenn es schnell gehen muss

Die ungewollte Nummer 2

Die zweite Wahl ist bei mir Haribo. Habe immer die unten abgebildete Box in meiner Tasche und fülle immer meine Seitentasche nach, wenn es nötig ist. Bei der Arbeit esse ich diese gerne, wenn ich merke, dass der Zucker langsam sinkt. 2-3 Stück helfen ihn ein wenig zu stabilisieren. Sie wirken zwar nicht so schnell wie der Traubenzucker, aber in 2-3 Minuten sehe ich bei mir, wie der Zucker langsam steigt. Hier muss man nur aufpassen nicht zu viel zu essen, da es sonst schnell passieren kann, dass er zu hoch steigt. Auch hier wenig Substanz vorhanden.

Allgemein zum puschen

Kleiner Ratschlag von mir

Solltet ihr wirklich jemanden sehen, der gerade Hypo wird, versucht nicht ihn mit Essen zu füttern, von denen ihr glaubt, dass sie helfen. Fragt am besten nach, ob alles in Ordnung ist und ob ihr helfen könnt. Diabetiker sind zu 95 % auf das meiste vorbereitet und brauchen keine Belehrungen, wie ich es schon mehrmals erfahren habe. Kleine Dinge wie Tasche reichen oder helfen eventuell etwas zu öffnen, weil dies vielleicht nicht mehr so einfach ist durch das Zittern hilft wunder. Traubenzucker, Säfte, Limonade sind die erste Wahl, da sie schnell helfen. Wie schon erwähnt, sind dies nur schnelle Hilfen. Damit der Zucker stabilisiert wird, ohne dass er nach kurzer Zeit wieder sinkt, muss man lang anhaltende Kohlenhydrate zu sich nehmen. Hier wäre z. B. ein Stück Brot, Brezel, Sandwich eine gute Wahl zum Anbieten. Sollte er nichts benötigen, kann man sich auch dazu setzen und mit ihm warten, bis alles wieder gut ist.

Mich würde natürlich interessieren, ob ihr schon einmal den Fall hattet, einem Diabetiker zu helfen? Oder habt ihr eventuell schon einmal Erste Hilfe leisten müssen? Schreibt mir gerne eure Erfahrung oder eure Meinung in die Kommentare.

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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3 Kommentare

  1. Danke für das Lob. Was den Drink angeht, der ist aus dem Radsport. Das ist eigentlich zum Auffüllen der Speicher der Fahrer gedacht. Bei der sportnahrung gibt’s noch ein paar Alternativen die aber echt schrecklich schmecken 😁

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