Vor knapp zwei Wochen war es endlich so weit. Meine Insulinpumpe hat ein Update bekommen. Dieses führt die Kompatibilität zu den Dexcom G7 Sensoren ein. Das heißt für mich endlich die neue Generation an Glukosesensoren nutzen zu können. Gerade auch zur richtigen Zeit. Meine Jahresversorgung war gerade zu Ende und ein neues Rezept musste her.
Einige werden sich vielleicht fragen, was daran so toll sein soll? Was macht die neue Generation besser als die alte Generation? Natürlich gibt es hier die üblichen Dinge, die jeder Hersteller in den Fokus stellt. Das wäre zum einen, dass die Genauigkeit gestiegen ist, was die Werte angeht und zum anderen auch, dass die Sensorgröße kleiner geworden ist. Diese ist nun deutlich kleiner als sein Vorgänger. Zwar nicht so klein wie die vom Konkurrenten, aber das ist für mich eigentlich eine Nebensache.
In meinen Augen sind zwei Dinge, die besonders wichtig sind oder für meinen Alltag sehr passend sind.
Auf diese will ich hier kurz zu sprechen kommen.
1. Sensor ist schneller startklar
Mein momentaner Dexcom G6 Sensor benötigt ganze 2 Stunden, bis er die ersten Werte sendet. In dieser Zeit wird dafür gesorgt, dass das kleine Filament, welches unter der Haut liegt sich mit Gewebsflüssigkeit tränkt. Der neue schafft das in genau 30 Minuten. 90 Minuten weniger als die jetzige Version.
Klingt auf den ersten Blick gar nicht so interessant. Für einen Diabetiker sind aber 2 Stunden eine verdammt lange Zeit. Stehe mit meinem Blutzucker oft auf Kriegsfuß und sollte ich dann den Sensor wechseln müssen, kommen die Probleme. In zwei Stunden kann viel passieren. Man fühlt sich, um ehrlich zu sein, einfach nackt. So im wörtlichen Sinne. Wenn man gewöhnt ist, seinen Glukosewert jede 5 Minuten ablesen zu können, so sind 2 Stunden eine verdammt lange Zeit.
Eine andere Situation wäre zum Beispiel, wenn der Sensor ausfällt. Wie schon einmal passiert bei einer Radtour. In solchen Fällen habe ich zwar immer einen Ersatz dabei, aber die 2 Stunden ohne Werte ist schrecklich. Beim Sport kann ich mich auch nicht wirklich auf mein Gefühl verlassen. Hier können durch den Sport einige körperliche Gefühle missinterpretiert werden. Sollte ich dann falsch reagieren, könnte es zu Problemen kommen. Das ist immer ein Hin und Her. Hier sind die 30 Minuten wirklich eine Wohltat. Egal, was man gerade macht, so kann man nachvollziehen, dass 30 Minuten schneller zu überbrücken sind wie 2 komplette Stunden. Hier kann man auch eine kurze Pause einlegen und die Zeit einfach in der Natur aussitzen.
2. 12 Stunden Übergangszeit
Eine Funktion, die für meine Lebensart besonders praktisch ist. Grundsätzlich ist es so, dass der Sensor nach seiner regulären Laufzeit (bei Dexcom 10 Tage) einfach ausgeht. Das heißt, man müsste auch im Auge behalten, wann er ausgeht. Für jemanden, der in Schicht arbeitet, ziemlich lästig, da man ihn dann vielleicht nicht tauschen kann. So kommt es auch bei mir oft vor, dass ich ihn tauschen muss, weil es bei der Arbeit nicht möglich ist. So verliert man im schlimmsten Fall bis zu 12 Stunden Tragedauer. Aber dies ändert sich nun mit der neuen Generation.
Nach dem Ende der Laufzeit gibt es jetzt die Möglichkeiten den Sensor für weitere 12 Stunden zu nutzen. Nicht nur das. Ihr könnt auch einen neuen Starten und diesen nutzen. So hat man theoretisch keine Fehlzeiten, was die Werte angeht. Wichtiger ist aber wirklich die 12 Stunden extra Zeit, die ihr bekommt diesen zu wechseln. Der Puffer, der dadurch entsteht, ist im Grunde ein fast komplett neuer Sensor im Quartal. Alleine das Gefühl zu haben, das man noch einen halben Tag hat, ihn zu wechseln ist eine wohltat.
Der kleine unwichtige Rest
Es gibt die kleinen Dinge im Leben, die einem zusagen, aber man nicht unbedingt erwartet.
Der alte Sensor bestand aus zwei Teilen. Einmal der Sensoreinheit und einmal einem Funkteil mit Batterie. Beim Wechsel musste man die Batterie in den neuen Sensor einlegen. Hier hat man sich beim Mitbewerber orientiert und spendiert nun jedem Sensor eine kleine Batterie.
Genau zweimal ist es vorgekommen, dass ich den Sensor verloren habe, weil er nicht mehr so gut geklebt hat. Somit war auch die Batterie für das komplette Quartal weg. Kann euch sagen, sich wieder in den Finger zu stechen, war eine Qual. Ganz besonders bei der Arbeit. Der kurze Blick auf die Smartwatch hat gefehlt, um zu sehen, wie der Blutzucker gerade steht.
Werde hier natürlich auch noch ein paar Worte auf dem Blog schreiben, wenn sie endlich angekommen sind. Mitte Juli ist es dann so weit. Da sind alle alten aufgebraucht und die neuen können zeigen, was sie können. Ich freue mich darauf.