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Soll ich Mortal Shell eine zweite Chance geben?

Ihr kennt doch bestimmt diese Art von Spielen, die ihr gerne spielen möchtet, etwas aber nicht wirklich passt. Auch wenn euch das Ganze gefällt, so kommt ihr nicht wirklich dazu, mal so richtig mit dem Spiel durchzustarten. So geht es mir derzeit wieder mit Mortal Shell. Souls Like ist der absolute Renner. So bin ich auch mit Bloodborne erst so richtig eingestiegen. Demzufolge habe ich mir damals auch direkt Mortal Shell geholt, um neues Futter zu haben. Doch warm bin ich nie geworden mit dem Spiel.

Um es hier einmal ganz klar zu sagen. Mortal Shell ist ein verdammt gutes Spiel. Sollte ich das richtig gelesen haben, wurde der Indie Titel nur von einer Person entwickelt. Sollte das stimmen, dürften sich einige andere Entwickler ruhig eine Scheibe davon abschneiden. Nachdem der Titel auf dem PC erschienen ist, wurde er später für die Konsolen umgesetzt und erweitert. Es folgte ein DLC, ein Fotomodus und ich glaube noch ein paar Shells. Dazu aber später etwas mehr.

Also erzähle ich euch nun etwas, wie ich das Spiel beim Erscheinen im Jahre 2020 empfunden habe. Ob die Updates was gebracht haben, kann ich leider nicht sagen. Die Erfahrungen sind fast 4 Jahre her. Nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich vielleicht einiges nicht komplett in Erinnerung habe.

Was ist denn Mortal Shell für ein Spiel?

Kurz gesagt, es ist eine Art Souls Like bzw. Action Adventure Spiel. Ihr startet das Spiel als eine recht arm aussehende menschliche Gestalt. Etwas unterernährt und blass. Kaum kraftvoll, sich mit einem Zahnstocher zur Wehr zu setzen, startet ihr also dieses Abenteuer. Die sehr düster gehaltene Umgebung freut sich aber auf euch. Diese ist mit allerlei Monstern, Ritter ähnlichen Kreaturen und Fallen gespickt, die euch euren letzten Atemzug rauben möchten. Zum Glück erfahren wir auch sehr schnell, wie ihr euch am besten gegen die Monster zur Wehr setzt. Ausgestattet mit der Fähigkeit, die sogenannten Shells (Hüllen bzw. Körperhülle) zu übernehmen und deren Fähigkeiten zu nutzen, seid ihr also nicht ganz so arm dran. Dabei variieren eure Fähigkeiten auch vom Typ dieser Hüllen. Ein Ritter als Beispiel hat eine dicke Rüstung und ein Zweihänder Schwert, mit dem Ihr die Gegner zu Sushi schneiden könnt. So ergeben sich je nachdem, welche Hülle ihr gefunden habt, auch eine leicht abgewandelte Spielweise.

Meine Erfahrungen mit dem Spiel

Kommen wir erst einmal zu den guten Dingen bzw. den Dingen, die direkt ins Auge stechen. Dies ist zum einen die Grafik. Diese ist wirklich schön, knackig, scharf und sieht einfach toll aus. Schön düster, was zum Spiel hervorragend passt. Da ich leider die Geschichte nicht so wirklich mitbekommen habe in meinen knappen 12 Stunden, ist es fraglich, wie passend die Umgebung dazugehört. Alles wirkt so verlassen und ausgestorben. So als wären wir nach paar tausend Jahren wiedergeboren geworden. Keine Menschen zu sehen, sondern einfach nur tot und verderben. Ich mag das sehr, muss ich gestehen.

Zweiter Punkt wäre hier die Steuerung zu nennen. Diese ist im Gegensatz zu anderen Indie Spielen wirklich sehr direkt. Vielleicht habt ihr ja Lies of P gespielt? Dort hatte ich das Gefühl, dass die Steuerung etwas träge war. Das Laufen fühlte sich für mich auch etwas schwammig an. Dies konnte ich bei Mortal Shell nicht erkennen. Wenigstens für mein Empfinden nicht. Alles reagiert hier wirklich schnell und passend. Für mich auch ein Punkt, den ich derzeit immer mehr in den Fokus stelle. Ich werde wohl wirklich alt bei einigen Dingen.

Warum ich damals aber nicht wirklich zurechtgekommen bin, erzähle ich euch hier in Kürze. Ein Großteil der Schuld ist aber definitiv bei mir zu suchen. Einige Systeme vom Spiel habe ich einfach nicht richtig verstanden, genauer gesagt wusste ich nicht, wie ich diese richtig einsetzen kann.

Hier war das Blocksystem mir im Weg. Statt ein Schild oder seine Waffe hochzunehmen zum Blocken versteinert ihr euch für eine kurze Zeit. Dies nennt der Entwickler Härtung. Dabei versteinert eure Figur für ein oder zwei Sekunden und nimmt dadurch keinen Schaden. Nachteil ist, ihr seid bewegungsunfähig und könnt die Fähigkeit danach direkt nicht wieder nutzen. So toll ich das System auch finde, ich habe damals keinen Zugang zu diesem System gefunden. Ich war einfach nicht in der Lage, die Treffer richtig abzustimmen und es in meine Spielart zu integrieren. Sicher bin ich mir nicht, ob ich es jetzt wieder hinbekommen würde.

Zweiter Punkt auf meiner Liste ist die Welt an sich. Diese kannst du in den einzelnen Abschnitten frei erkunden. Für Leute, die gerne erkunden, ein Traum. Für Menschen wie mich, die ein paar bestimmte Orientierungspunkte benötigen, ein Graus. Was andere Spiele gut hinbekommen, stellt für mich bei Moral Shells ein Albtraum dar. Es gibt keine wirkliche Map. Keine wirklichen Orientierungspunkte, wo du sagen kannst, hier war ich schon einmal. Stellenweise sieht einfach alles gleich aus. Die ersten 4 Stunden war ich nur damit beschäftigt, hin und her zu laufen und zu schauen, wo es weitergeht. Dabei kommt direkt der nächste Punkt, der das Ganze etwas schlimmer macht.

Es gibt zum einen keine Checkpoints oder sie liegen kilometerweit auseinander. Im Gegensatz dazu gibt es Unmengen an Gegnern. Innerhalb von ca. 50 Metern waren dort locker 30 Gegner platziert. Da du am Anfang auch mehr oder weniger mit einem Schlag am Boden liegst, endet das entspannte Zocken bei mir meist in einer Panikstarre nach 15 Minuten.

Soll ich wirklich noch einmal ran?

Grundsätzlich hat das Spiel es verdient, eine weitere Chance zu bekommen. Leider sitzt bei mir zum einen Frust vom letzten Mal in den Knochen. Genauso möchte ich aber auch wissen, wie die Geschichte bei dem Spiel zusammenhängt und vor allem weitergeht. Was ist in dieser Welt passiert und was sind wir? Natürlich könnte ich das Ganze einfach nachlesen. Möchte ich aber nicht, da mir das Ganze so keinen Spaß machen würde.

Es sind einfach diese kleinen Dinge, die mich etwas stören. Da hast du dich durch 20 Gegner gekämpft, nur um komplett am Boden zu sein, ohne Heilmittel. Vorn siehst du aber schon einen Boss. Was machst du also? Zurück laufen zum Checkpoint und alles zurücksetzen in der Hoffnung, dieses Mal leichter und besser durchzukommen. Selbst ein Wechsel zwischen euren Hüllen ist nicht jederzeit möglich. Dies muss immer an den Checkpoints passieren. Die ganzen Punkte machen das Spiel in meinen Augen zwar fordernd, aber auch sehr frustrierend. Vielleicht muss man sich hier wirklich durchkämpfen. Inzwischen bin ich gar nicht mehr sicher, ob ich diese Zeit investieren möchte. Der Frust ist seltsamerweise etwas anders als bei den From Software Spielen.

Bei den Soulsspielen habe ich meistens das Gefühl, ich bin selbst dran schuld, das ich nun über den Jordan geflogen bin. Entweder zu gierig geworden oder Ausweichen nicht richtig gemacht etc. Bei Mortal Shell dagegen habe ich das Gefühl, der Entwickler lässt mir keine Chance. Er hat den Wunsch, mich tot zu sehen. Dieser kleine Unterschied macht für mich viel von der Motivation aus.

Dank YouTube wurde mir das Spiel wieder ins Gewissen hervorgerufen und jetzt überlege ich. Spiele gibt es momentan kaum, die mich interessieren oder ich einfach keine Zeit finde sie zu starten.

Was meint ihr? Lohnt sich ein neuer Versuch? Sagt mir ruhig in die Kommentare, was ihr davon haltet.

Ich danke für eure Zeit und dass ich euch wieder ein wenig nerven durfte.

Quelle
Cover from Gamingbolt.com

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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