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Sifu hat mich gebrochen

Es ist schon eine Weile her, dass Sifu auf den Markt gekommen ist. Ein Spiel, auf das ich wirklich so richtig angefixt worden bin. Da ich seit Kindesbeinen auf die alten Martial-Arts-Filme und allgemein Filme mit Kampfsport gesuchtet habe, war das Spiel wie so ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht. Sich wie die Helden aus den Filmen durch die Gassen der Stadt kämpfen. Das dachte ich wenigstens, als ich es mir geholt habe.

So lasst die Nerven sterben

Gleich zu Beginn des Spiels erleben wir, wie unser Vater vor unseren Augen ermordet wird. Wir schwören daraufhin Rache und lernen in den darauffolgenden Jahren, uns zu verteidigen. So der grobe Rahmen für das Spiel. Zwar nicht wirklich originell, aber es passt eben zum Thema.

Als junger Mann machen wir uns also auf den Weg, um die Mörder unseres Vaters zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei führen uns die Wege durch die Hintergassen der Stadt und deren Häuser. Ebenso durch eine Art Einkaufszentrum und dem dortigen Nachtleben. Dabei werden wir durch ein eher schlauchige Level geführt, wo an jeder Ecke Gegner lauern. Die Kämpfe und Wege können hier schon einmal über mehrere Ebenen führen, was manchmal zu recht gut aussehenden Manövern führen kann.

Die Darstellung ist ein wenig Comichaft gehalten. Es sieht richtig gut aus, ohne aber extrem realistisch zu wirken. Finde, dies passt auch wirklich zum Spiel. Zumal wir hier ohnehin nicht so sehr auf die Grafik achten können, da wir uns ununterbrochen im Kampf befinden. Einzig die kleinen Straßen oder Gänge auf dem Weg zum neuen Gebiet lassen uns kurz durchatmen. Und glaubt mir, wenn ich sage, ich habe fast hyperventiliert beim Spiel. Dazu kommen wir aber etwas später noch dazu.

So lasst die Kämpfe beginnen

Quelle: https://www.gamepro.de

Sifu lebt vom Kampf und dem perfekten Block bzw. Gegenangriff. Und genau dabei bin ich eine absolute Niete. Bei den Kämpfen sind wir selten in einem 2-gegen-2-Kampf. Meistens mischen wir eine Gruppe von 3 bis 5 Gegnern auf und hauen mit allem darauf, was wir haben. Von herumliegenden Flaschen, die man den Gegnern an den Kopf werfen kann, bis zu Rohren und Messern, die man so in der Welt findet. Sollte mal nichts vorhanden sein, kloppen wir uns mit Faust und Fuß durch die Gegnerhorden. Weichen Schlägen und Tritten aus und versuchen, die Situation am besten zu meistern. Haben wir ein paar Schläge angebracht, wird uns auch eine Tastenkombination angezeigt, um den Kontrahenten endgültig das Licht auszuknipsen.

Ist eine Gegnertruppe erledigt, geht es ein Stückchen voran und wir stehen der nächsten Gruppe gegenüber. So arbeiten wir uns von einem Gebiet zum nächsten, bis wir am Ende dem Chef der Bande gegenüberstehen. Alle Bosse haben ihren eigenen Kampfstil, und sie sind nicht ganz so einfach zu erledigen. Deshalb sollten wir versuchen, die platzierten Drachenstatuen zu finden und unsere Erfahrungspunkte für ein Powerup auszugeben.

Die Kämpfe machen hier wirklich Spaß. Sie wirken fast wie eine Choreografie aus einem Film. Sofern man einmal den Dreh raus hat, fühlt man sich wie in einem Film. Schläge und Tritte fliegen umher und werden geblockt oder umgelenkt, und die Charaktere reagieren darauf. Gutes Timing und ein Wechsel von hohen und tiefen Schlägen sind wichtig, um die Gegner aus der Balance zu bringen. Wäre auch wirklich super, wenn da dieses eine Problem nicht wäre.

Ich darf nicht verlieren

Quelle: https://www.polygon.com

Wie am Anfang schon geschrieben, starten wir als junger Kerl unseren Rachefeldzug. Mit jedem K.o sterben mir zwar nicht, aber dafür altern wir. Mit jedem Jahr, das wir älter werden, schwindet unsere Kraft, aber dafür steigt die Fähigkeit, größere Kampfketten und bessere Abwehr zu nutzen. Dabei ist es schwer, wirklich am Leben zu bleiben, da wir einfach zu wenig einstecken können. Alleine das Startgebiet hat mich zum 50-Jährigen gemacht. Dabei geht es mit jedem Tod ein wenig schneller nach oben, mit den Jahren. Sollte man im späteren Verlauf mehrere Gegner erledigen, haben wir auch eine Chance, dass die genommenen Jahre beim nächsten K.o etwas weniger werden.

Das heißt, je besser ihr spielt, desto langsamer werdet ihr alt. Eine Möglichkeit, sich Jahre wiederzuholen, gibt es nicht. Was ich auch absolut nachvollziehen kann, bei dem Spiel. Habt ihr also euer Maximalalter erreicht, sterbt ihr wirklich und das Spiel geht wieder von vorn los.

Ich will es spielen, aber kann nicht

Das Spiel ist ein absoluter Hammer. Es ist eigentlich das, was ich als kleiner Junge gerne gehabt hätte. Heutzutage habe ich einfach keine Geduld mehr für solche Spiele. Geschweige den Reflexe, um im Spiel zu überleben. Da Sifu keinen Fehler zulässt, ist der Einstieg wirklich eine harte Nummer.

Es gab wohl ein paar Updates, die einige Dinge entschärft haben sollen, aber getestet habe ich es nicht. Zu sehr sitzt der Frust, spätestens beim zweiten großen Boss an Altersschwäche zu sterben. Einfach, weil man einen Fehler gemacht hat und dann komplett aus der Spur gekommen ist. Es tut in der Seele weh, da mir das Spiel wirklich gut gefällt.

Denke, hier werde ich einfach nicht mehr die Geduld aufbringen können, um mich so richtig einzuarbeiten. Dabei empfinde ich den Schwierigkeitsgrad als extrem hoch. Im Gegensatz dazu sind mir die Soulsgames eigentlich ganz angenehm. Ob dies vielleicht daran liegt, dass ich die Soulsgames schon fast in- und auswendig kenne, ist fraglich. Ich empfand den Schwierigkeitsgrad dort niemals so schwer.

Sofern ihr euch durch ein schweres Spiel durchkämpfen könnt, kann ich euch Sifu ans Herz legen. Auch wenn die Geschichte nur 0815 ist, so hat das Spiel echt Charme. Seid euch aber sicher, dass ihr hier länger dran sitzen werdet.

Ich bedanke mich für eure Zeit und freue mich, euch auch in Zukunft weiter nerven zu dürfen.

Sifu hat mich gebrochen
Fazit
Für jeden, der es knackig schwer mag, definitiv ein muss. Steuerung und Gameplay sind wirklich gut. Für Leute, die wenig Zeit oder eine niedrige Frustschwelle haben, sollten aber lieber einen Bogen um das Spiel machen. Hier muss man wirklich sich Zeit nehmen und alles studieren, um am Leben zu bleiben.
Positiv
Atmosphäre ist super
spielt sich wie ein Film
Negativ
extrem schwer
bin zu alt für das Spiel 🙁
3.5
Nerdjunk Wertung
Quelle
Cover from Epicgames

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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2 Kommentare

  1. Ja, das Spiel ist auch Sinn ewig auf meiner Wunschliste. Ich gehöre aber auch zu den älteren Gamer und beiße mit die Zähne an Hollow Knight aus. Die Souls Spiele sind hat nichts für mich wegen der Schwierigkeit. Und so wird wohl Sifu noch länger auf der Wunschliste bleiben.

    1. Hollow Knight habe ich auch kämpfen müssen. Verstehe dich hier absolut, wenn du sagst, es ist schwer. Bei Sifu ist der Schwierigkeitsgrad irgendwie anders. Schwer zu beschreiben. Solltest du die Möglichkeit haben es kurz antesten zu können, versuche es ruhig einmal.

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