Mit knapp 14 Jahren fing bei mir die Vorliebe für Filme und Serien an. Mitte der 90er Jahre entstanden auch viele der Serien, die ich bis heute nicht vergessen kann und immer wieder gerne mal anschaue. Stargate, das 1997 gestartet war, wurde schnell meine Serie der Wahl. Leider ereilten viele der folgenden Serien immer wieder dasselbe Schicksal. Sie wurden nie wirklich von den Zuschauern angenommen, sodass sie schnell wieder abgesetzt werden. Dabei liefen meistens 2–3 Staffeln, bis sie dann plötzlich eingestellt wurden.
So auch mit dem heutigen Beitragsthema. Farscape war eine Sci-Fi-Serie, die Schauspieler vorgestellt hat, die ich später immer in anderen Rollen entdeckt habe. Thematisch war zu dem Zeitpunkt die Reise in fremde Welten ganz weit oben. So verwundert es nicht, dass man sich hier bei Stargate ein paar kleine Ideen geholt hat. Es wurden insgesamt 4 Staffeln produziert und ausgestrahlt, als das plötzliche Aus für die Serie bekannt gegeben wurde. Viele Fans waren darüber nicht ganz so erfreut und machten damals sich mit Briefen Luft. Es gab einfach zu viele ungeklärte Dinge, die man so nicht auf sich hätte beruhen sollen. Es folgte meines Wissens auch eine kleine Spin-off-Serie, die einige Handlungsstränge auflöste und der Serie dann auch ein richtiges Ende gab.
Die Geschichte kurz erzählt
Die Geschichte dreht sich um den Wissenschaftler und Astronauten John Crichton (gespielt von Ben Browder). Bei einem Experiment im Weltraum öffnet John ein Wurmloch und wird samt seiner Raumkapsel in einen fremden Teil des Weltraums geschleudert. Als wäre dies nicht genug, landet er genau mitten in einem Gefängnisausbruch. Einerseits haben wir die Peacekeeper, die ein strenges Regime führen und niemanden dulden, der sich ihnen nicht anschließen möchte. Auf der anderen Seite die anderen Völker, die alles daran setzen, um nicht den Peacekeepern in die Hände zu fallen.
John schafft es, mit der Hilfe der Crew von der Moya zu fliehen. Moya ist eine Mischung aus biologischen und mechanischen Teilen bestehendes Raumschiff, welches fühlen und denken kann. Später erfahren wir auch, dass Moya sich fortpflanzen und Kinder zeugen kann. Völlig verwundert und ohne eine Ahnung versucht John sich zum einen mit der Situation zu arrangieren und zum anderen einen Weg nach Hause zu suchen. Immer mit den Peacekeepern im Nacken, die ihn sowohl lebend als auch tot haben wollen.
Für mich ein absoluter Klassiker
Glaube, dass ich euch hier nicht erzählen brauche, dass die Serie nach heutigen Maßstäben nicht mithalten kann. Selbst zum Zeitpunkt der Ausstrahlung waren einige Effekte und der optische Eindruck nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Trotzdem entwickelt die Serie ihren eigenen Charme. Dies liegt nicht unbedingt an der wahnsinnig tollen Geschichte oder der Präsentation der Serie, sondern eher an den Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und wirklich jeder seine speziellen Ziele verfolgt.
Die Geschichte wird uns hier meistens in Dialogen und Gesprächen gezeigt und weniger in großen Actionszenen. Dies solltet ihr auch aber nicht als negativen Punkt sehen. Obwohl die Serie eher langsam zum Punkt kommt, wird sie in meinen Augen nicht langweilig oder nervig. Ganz im Gegenteil. Es passiert immer genau dann etwas, wenn man nicht mehr damit rechnet. Alleine die Dynamik zwischen den einzelnen Charakteren ist schon eine Wucht.
Hier kann ich mich noch gut an Scorpius erinnern. Der böse Kopf hinter den Peacekeepern und eine Type, die so sehr von John besessen ist, dass er einem leidtun kann. Oder sagen wir nach dem Wissen der Technologie für die Erzeugung der Wurmlöcher. Nachdem Scorpius nach mehreren Versuchen gescheitert ist, an die von ihm gewünschten Informationen zu kommen, pflanzte er John eine Art Virus in seinen Kopf. Dieser sollte den Kopf von John so mürbe machen, dass er die Informationen einfach extrahieren kann. Doch eine Kleinigkeit hat sich mit der Zeit geändert. Um die wertvollen Informationen nicht zu verlieren, musste sich der Virus zeigen und John helfen, einige brenzlige Situationen zu bestehen und nicht sein Leben zu verlieren. Dabei war der Virus eine Kopie vom gesamten Wissen von Scorpius. Sogar mit einem eigenen Bewusstsein. Der Virus fungierte hier, wie eine Art kleiner Teufel auf der Schulter von John, der immer mal wieder ein Gespräch gesucht hat. Ich fand das immer sehr witzig und angenehm.
Heute noch eine Empfehlung
Wer Serien und Filme mag, sollte sich Farscape einmal ansehen. Trotz des Alters bietet sie eine gute Geschichte und eine angenehme Erzählweise. Diese muss man mögen, aber in meinen Augen besser als in den neueren Serien. Einzig die Tatsache mit der Darstellung könnte einigen etwas komisch vorkommen. Die Serie legt nicht unbedingt Wert auf eine bombastische Optik. Einige der Kostüme sind zwar gut, wirken aber vielleicht etwas deplatziert. Würde es beschreiben, wie ein schwarz weißes Bild mit einem bunten Gegenstand im Bild. Dies sieht vielleicht gut aus, passt aber irgendwie nicht dazu. Selbige auch bei der Biotechnologie oder angeblichen Technik, die unsere Völker nutzen. Man hat versucht, was Neues zu erschaffen, was aber nicht so wirklich zusammenpasst.
Das Charakterdesign ist einfach gut. Jeder für sich einzeln zwar nervig, ohne Ende, aber in der Gruppe habt ihr immer etwas zum Lachen. Auf Moya treffen viele unterschiedliche Spezies aufeinander, die sich zum einen kaum verstehen und vieles einfach nicht mit der Zeit besser wird. Genau hier macht die Serie alles richtig. Unsere Crew wächst zusammen und teilt ihre Erlebnisse mit den anderen und trotzdem gibt es immer Stunk, weil verschiedene Welten aufeinandertreffen. Das ist einfach so gut gemacht, dass man nicht aufhören mag zu schauen.
Vieles in mir schreit geradezu, die Serie noch einmal zu sehen. Ob dies an der Nostalgie liegt, kann ich nicht sagen. Es war ein Teil meiner Jugend. Bei der Masse an heutigen Serien kann ich aber definitiv sagen, dass sie es verdient hat, euch vorgestellt zu werden. Solltet ihr also die Möglichkeit haben, die Serie zu schauen, so macht es. Wenn man sich einige Reviews anschaut, die in den vergangenen 2 Jahren erschienen sind, so sieht man, dass ich nicht alleine bin mit der Meinung.
Ich würde mich über eure Meinung zu der Serie freuen. Vielleicht kennt sie der ein oder andere und mag seine Erfahrung und Meinung uns mitteilen.
Hiermit bedanke ich mich wieder recht herzlich für eure Zeit und freue mich, euch weiterhin nerven zu dürfen.