Ich weiß nicht, was ich hier geschaut habe, aber es hat mir absolut gefallen. Da mir die Serie in den vergangenen Tagen dank Mastodon und verschiedener News immer mal wieder vor Augen geführt worden ist, dachte ich, ich könnte es mal versuchen. Ein Versuch kann nicht schaden, und was soll ich sagen, es hat sich absolut gelohnt.
Zum Zeitpunkt des Beitrages waren die ersten 7 Folgen des Animes auf Crunchyroll zu sehen. Seit dem 04.10.2024 wird sie im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Somit haben wir eine frische und neue Serie, die wir uns hier anschauen können. Laut einiger Internetseiten ist der Anime wohl in Amerika etwas früher draußen gewesen. Ob hier ein nicht in Japan ansässiges Studio dafür verantwortlich ist, kann ich nicht sagen.
Dan Da Dan ist eine Manga-Adaption, die 2021 in Japan gestartet und bis heute nicht abgeschlossen ist. Seit 2023 wird der Manga auch hier bei uns über Crunchyroll Manga vertrieben. Da ich selbst noch keinen Blick in den Manga werfen konnte, wird dies bestimmt demnächst mal in Angriff genommen. Gehe aber davon aus, dass der Manga genauso bekloppt ist wie der Anime.
Öhmm … what?
Die Beschreibung, die uns Crunchyroll liefert, ist eigentlich auf den ersten Blick nicht wirklich etwas Tolles und wahnsinnig Neues. Vielleicht haben wir in letzter Zeit weniger Geschichten bekommen, die sich mit Geistern beschäftigen, aber trotzdem mag ich mal wieder eine gute Geistergeschichte sehen. Es kann natürlich auch sein, dass ich hier falschliege, weil das meiste, was ich in letzter Zeit gesehen habe, alles im Fantasy-Bereich gelegen hat. Aber lest euch erst einmal selbst die kleine Zusammenfassung durch.
Während Momo Ayase fest von der Existenz von Geistern überzeugt ist, glaubt Okarun unerschütterlich an die Anwesenheit von Außerirdischen. Um die Wahrheit ihrer Behauptungen zu beweisen, gehen sie eine verrückte Wette ein: Sie erkunden Orte voller okkulter Energie, ohne im Geringsten zu ahnen, dass sie kurz davor stehen, eines der außergewöhnlichsten Abenteuer ihres Lebens zu erleben …
Quelle: Crunchyroll.com
Die ersten WTF-Momente
Der Anime startet in meinen Augen recht normal. Wir lernen Ayase kennen und ihre sehr aufbrausende Art. Okarun ist dagegen der Außenseiter schlechthin und ausgesprochen ängstlich und zurückhaltend. Er ist der typische Nerd, der für die Schüler nur als loser angesehen wird. Als Ayase sich vor ihn stellt, geht die Geschichte dann auch langsam los.
Was einem direkt ins Auge sticht, sind die wirklich guten Animationen. Es sieht einfach nur gut aus. Sobald etwas mehr Action hinzukommt, wird das Ganze in einer Cellshading artigen Optik gezeigt, die etwas seltsam aussieht am Anfang. Diese passt aber so verdammt gut zum Anime, dass man sich schnell daran gewöhnt. Hier wird dann auch auf recht grelle Farben gesetzt, was das Ganze noch einmal besser macht. Sehr surreal für mein Empfinden. Manchmal etwas zu grell in meinen Augen.
Die absoluten Höhepunkte sind hier aber definitiv die Interaktionen mit den Charakteren untereinander. Nicht, dass die ständig skurrile und recht übertriebene Situation nicht Grund genug wären, Spaß zu haben, so haut jeder Charakter, egal wie sinnlos es ist, noch einen dummen Spruch hinterher. Bei den wunderbar in Szene gesetzten Kämpfen wird dann schon mal miteinander gestritten, ohne den Gegner zu beachten.
Die einzelnen Charaktere und Abschnitte der Geschichte werden immer schön und mit passenden Informationen an den Zuschauer gegeben. So ist man immer gut informiert, ohne sich zu langweilen. Die 7 Folge hatte es auch in sich. Ein Geist hat sich eine Schülerin ausgesucht, um Sie heimzusuchen. Was wir hier dann an Geschichte und Hintergrund erleben durften, ist schon eine Hausnummer für einen Anime. Ohne einen Spoiler kann ich nur sagen, dass ich es so nicht erwartet habe. Denke, hier wird auch in Zukunft jeder neue Geist seine ganz eigene Geschichte mitbringen.
Ich will mehr
So und nicht anders kann ich mein Fazit abgeben. Der Anime ist so schräg und abgefahren, dass es einfach grandios ist, ihn anzuschauen. Dabei sind ziemlich alle Elemente enthalten, die in einem Anime vorkommen können.
- gute Kämpfe
- guten Humor
- genügend Tiefgang
- sowohl witzige als auch ernste Themen
- lebendige Charaktere
- Freundschaft und Liebe
Das alles bekommen wir in einer guten Animation und Erzählweise angeboten. Ich bin hier absolut überrascht worden, da ich nicht damit gerechnet habe. Bei den Isekai Animes, die derzeit aus dem Boden sprießen, hat man sich leider an Geradlinigkeit gewöhnt. Jedes neue Element im Anime wurde bis jetzt angenehm in die Geschichte eingebunden und mit der Zeit sogar erweitert. Bitte mehr davon.
Alleine die erste Folge ist so schräg, dass man gar nicht anders kann, als sich das Ganze anzuschauen. Hier passt einfach alles zusammen. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Es mag vielleicht sein, dass einige Stellen extrem übertrieben sind, aber diese passen einfach. Ebenso die zwischenmenschlichen Dinge zwischen Ayase und Okarun sind einfach schön gemacht. Ohne dabei komplett aus dem Ruder zu laufen.
Kleines Manko könnte eventuell die Länge der Serie werden. Hier hoffe ich, dass sie nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Wie bei den meisten Serien ist einfach einmal mal Schluss mit der Begeisterung und es wird dann alltäglich. Denke, 1 Staffel oder maximal 2 wären hier optimal, bevor der Charme der Serie eventuell verloren geht