Wie weit dürfen Videospiele gehen?

25.09.2025 I
Von Sanel I

Wir alle haben schon einmal ein Spiel gespielt, welches jetzt nicht unbedingt für kleine Kinder ausgelegt worden ist. Wo es schon mal ein wenig rabiater zur Sache gehen kann und bei denen es meistens darum ging, den Gegner ins Nirwana zu jagen. Soweit eigentlich nichts wirklich Neues. Unabhängig von der Hintergrundgeschichte ist dies in vielen Spielen der Haupttreiber der Geschichte.

Doch was ist mit den Spielen, die hier das Ganze auf die Spitze treiben? Was ist noch im Rahmen oder geht das einfach zu weit?

Dabei nehme ich mich bei dem Thema nicht raus. Als eines der Beispiele möchte ich hier einmal das Playstation 2-Spiel Manhunt nehmen. Rockstar North war damals im Jahre 2003 für dieses Spiel verantwortlich. Der Hauptcharakter des Spiels war selbst ein Krimineller und wurde von einem Unbekannten gerettet. Mehr oder weniger. Cash, so der Hauptcharakter, ist gerade gestorben und wurde wieder erweckt. Nun findet er sich in einem abgesteckten Stadtgebiet und muss sich seinen Weg hier raus bahnen.

Zwar wurde es damals als Stealth Game, also Schleichspiel angepriesen, doch dies war es nicht wirklich. Sofern man sich unbemerkt an seinen Gegner herangeschlichen hat, ging ein Indikator los, der sich langsam gefüllt hat. Je voller er wurde bzw. die Farbe gewechselt hat, desto brutaler haben wir den Gegner ermordet. Dabei hatten wir recht viele Möglichkeiten, ihn ins Jenseits zu schicken. Erstechen, strangulieren, erschlagen und einiges mehr. Hier war alles darauf aufgebaut, dem Gegner so brutal wie möglich das Leben zu nehmen.

Es ging noch früher los

Ein weiteres Beispiel dazu gab es auch auf der Playstation 1. Das war Ende der 90er Jahre. Immerhin sollte das Spiel irgendwann 98 erscheinen.

Vielleicht haben einige von euch schon einmal etwas von Thrill Kill gehört? Wenn ja, dann gehört ihr wahrscheinlich auch zu der alten Generation, die damals den Termin zur Veröffentlichung kaum abwarten konnten. Dieser ist schlicht und ergreifend nie gekommen. Die für damalige Verhältnisse wirklich absurde Darstellung der Gewalt hat dafür gesorgt, dass das Spiel nie zur Veröffentlichung gekommen ist.

Angepriesen wurde es für bis zu 4 Spieler. Ein paar Charaktere, die alles andere als sympathisch waren. Alle Charaktere waren Mörder. Vom Skalpell tragenden Schlitzer bis zur amputierenden Domina war so ziemlich alles vertreten. Ein Soziopath ist auch dabei als auch ein komplett Wahnsinniger, der nur in Zwangsjacke spielbar war.

Trotz der schon im Vorfeld angepriesenen Gewalt hat Thrill Kill es geschafft, in aller Munde zu kommen. Das erste Dealen auf dem Schulhof wurde bei uns durch dieses Spiel ausgelöst. In den damaligen Filesharing-Portalen gab es eine inoffizielle Kopie des Spiels. So bin ich dann auch damals in den etwas langweiligen Genuss des Spiels gekommen. Wäre hier der Gewaltgrad nicht so hoch gewesen, wäre das Spiel selbst bei Erscheinen komplett untergegangen.

Wo soll man eine Grenze ziehen bei der Darstellung von Gewalt?

Quelle: https://www.wired.com/

Das eine gewisse Darstellung von Gewalt in Spielen vorkommt, ist meiner Meinung erst einmal nichts Schlimmes. Hier kommt es viel auch auf die Geschichte und vor allem die Art der Darstellung an. Sollte die Gewalt als Mittel zum Zweck dienen, weil es der Situation der Geschichte entspricht, ist das in Ordnung. Dabei meine ich eine Auseinandersetzung mit Fäusten oder dem Drohen einer Person als Beispiel.

Wo das Ganze etwas überhandnimmt, wenn es nur darauf ausgelegt ist, Gewalt anzuwenden. Sowohl das oben erwähnte Manhunt als auch Thrill Kill waren dies der Mittelpunkt. Warum wollten die Entwickler überhaupt so ein Spiel entwickeln? Wer ist auf die Idee gekommen nach dem Aufstehen und hat gesagt: Komm, lass uns ein Spiel entwickeln, wo du Menschen brutal ermorden sollst.

Früher wurde immer darauf hingewiesen, dass dies nur ein Spiel ist und nichts mit der Realität zu tun hat. Der Handlungsrahmen sollte das brutale Gameplay praktisch und sinnvoll erklären. Doch es ändert nicht. Ich kann mich gut erinnern, dass ein Kumpel mir ganz stolz das Spiel nach dem Kauf gezeigt hat. Haben es auch beide gespielt und sind recht schnell zum Schluss gekommen, dass dies definitiv nichts für uns ist. Die Gewalt, die hier an den Tag gelegt worden war und auch realistisch gezeigt worden ist, konnte uns nicht fesseln. Ebenso empfanden wir das komplette Spiel als extrem unangenehm.

Deshalb nun die direkte Frage an euch. Was haltet ihr von der Darstellung von Gewalt in Spielen? Was ist noch legitim und was nicht? Sagt mir gerne eure Meinung.

Ich bin gespannt.

Quellenangaben:

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Ein Kommentar

  1. Dani-El

    @nerdjunkblog
    Wenn Gewalt dazu dient, die Atmosphäre zu unterstreichen, wie z. B. in Horrorspielen, habe ich weniger ein Problem damit (siehe Resident Evil)
    Wenn Gewalt aber nur um der Gewalt willen gezeigt wird stört es mich.

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