CloverPit – Ich kann aufhören, wann immer ich will!

04.10.2025 I
Von Yosunai I

Sag es ruhig weiter...

Wie man vielleicht schon in so ein paar Blog-Einträgen lesen konnte, mag ich Rogue-Likes sehr sehr gerne. Es ist ein Genre, welches sehr verschiedene Gefühle bei mir auslösen kann und genau dafür schätze ich es auch sehr. Vor einigen Monaten hat meine Frau während eines Steam Next Fests eine Demo für das Spiel „CloverPit“ vom Developer „Panik Arcade“ ausprobiert und auch wenn ich nicht zugesehen habe, konnte ich förmlich spüren, wie sich die Atmosphäre im Raum ändert. Sie wurde immer aufgedrehter und man hat in sehr regelmäßigen, immer kürzer werdenden Abständen ein Kichern oder ein Aufatmen hören können. Schon damals hat es mich neugierig gemacht, was diese Freuden bei meiner Frau auslöst und die Demo hat mich selbst auch oberflächlich angesprochen. Ich habe mich damals bewusst entschieden, die Demo nicht zu spielen, da ich für so eine Art Dopamin-Dusche sehr schnell eine Sucht entwickeln kann. Nachdem das Spiel nun vor ein paar Tagen in der Vollversion erschienen ist, musste ich mich nicht mehr zurückhalten und nach einigen Stunden voller Slot-Maschinen-Spaß habe ich nun auch meine Vermutung bestätigen können, dass CloverPit ein unglaublich spaßiges Spiel ist. Aber mal von vorne, was steckt eigentlich in dem Spiel so drin?

Gamble um dein Leben

CloverPit spielt in einer ziemlich bedrückenden Gefängniszelle. Der Spieler hat nur eine Toilette, einen kleinen Shop mit Gegenständen und einen Bankautomaten, um sich zu beschäftigen. Wobei, das stimmt nicht so ganz. Das wichtigste Werkzeug steht in der Ecke der Zelle. Eine wundervolle, laute, bunte Slot-Maschine. Aber wo wäre der Rogue-Like Spaß, wenn man einfach nur mit Glück ordentlich Münzen in diese wundervoll diebische Maschine prügeln sollte? Der Bankautomat fordert unentwegt Geld, immer mit einem neuen Ziel und beschränkten Runden, um diesen Betrag zu erreichen. Der Boden der Zelle besteht aus einem Gitter, welches nach versäumten Ziel wegfällt und den Spieler in die unendliche, aber eindeutig tödliche Tiefe stürzen lässt.

Es gibt nur 2 Währungen in diesem Spiel. Clover-Tickets und Münzen. Die Münzen sind ziemlich selbsterklärend, sie sind die Lebenslinie für den Spieler, um nicht zu sterben. Die Clover-Tickets erhält man, sobald man eine Runde frühzeitig abschließen kann oder durch andere Boni. Mit ihnen kann man sich „Lucky Charms“ holen, die das komplette Spiel auf eine absolut großartige Weise verändern. Diese Gegenstände haben, für ein Rogue-Like sehr typisch, allerlei merkwürdige Effekte, oftmals auch mit einem Risiko verbunden. Diese Effekte können von einem zusätzlichen Spin an der Slot-Maschine anfangen, bis hin zu speziellen Symbolen, die einfach 3-fach gezählt werden.

Dopamin-Überdosis

Ich bin ganz ehrlich, Glücksspiel ist richtig gefährlich für mich. Das ganze ist mir schon vor einigen Jahren bewusst geworden, als ich innerhalb von 20 Minuten in Overwatch 60€ für Loot-Boxen verballert habe. Diese Eigenschaft ist richtig schlecht und ich habe ehrlich gesagt noch keinen idealen Weg gefunden, damit umzugehen. Bisher ist meine beste Strategie aber die Vermeidung. Mit CloverPit ist das etwas anderes. Hier spiele ich nicht für irgendwelche süßen Skins, sondern fürs Überleben. Nein, nicht für das Überleben. Ich spiele, um diese verdammte Slot-Maschine so gottlos hoch zu treiben, damit ich teilweise komplette Runden überspringen kann. Meine Effekte müssen alle miteinander harmonieren, wenn Synergien entstehen und plötzlich 5 Effekte nacheinander triggern, während die Symbole auf der Slot-Maschine sich zu meinen Gunsten verändern und zwei bis viermal gezählt werden. Selbst beim Schreiben hier werde ich schon wieder hibbelig, denn dieses Spiel ist die perfekte Darstellung von meinem Problem mit Glücksspiel. Es gibt mir das Gefühl von Glücksspiel, aber gleichzeitig darf ich auch die extreme Power-Fantasy von einer guten Vorbereitung und ein bisschen Risiko genießen. Wenn eine negative Kombination während eines Spins erscheint und meine Lucky Charms einfach „Nö“ sagen und sie einfach ausradieren und mir stattdessen noch mehr Münzen in den Rachen stopfen…. Dann hat es mich. Dann bin ich vollends befriedigt. CloverPit ist eine pure Befriedigung, wenn man aufpasst und sich die Effekte der Gegenstände richtig einverleibt.

Rogue-Like Progression

Es wäre natürlich langweilig, wenn CloverPit nur normale Runden bieten würde, ohne jeglichen Fortschritt oder Hoffnung auf Rettung aus der Zelle. Mit jedem angefangenen Run wird euch ein Schlüssel vorgehalten. Dieser ist natürlich erst zu ergattern, wenn man genug Runden gegen den Bankautomaten überlebt hat. Mit diesen Schlüsseln kann man Schubladen freischalten, in denen man Lucky Charms verstauen kann. Wenn am Ende einer Runde Lucky Charms in diesen Schubladen liegen bleiben, erhält man beim Starten der nächsten Runde für jede volle Schublade Knochen. Mit diesen Knochen kann man noch weitere Progression und neue Schlüssel freischalten, dafür hebt sich der Schwierigkeitsgrad auch unentwegt mit jedem Knochen etwas weiter an. CloverPit gestaltet Progression, genauso wie das ständige Gameplay, absolut süchtig machend und leitet das Hirn quasi von Runde zu Runde, ohne an das Aufhören denken zu lassen.

Fazit: Slot-Maschinen sind bösartig und ich liebe CloverPit

Wir sind alle mal schlecht drauf. Uns geht es allen mal nicht so gut. Zwischendurch benötigt man einfach mal eine ordentliche Portion Dopamin und Freude, um durch harte Zeiten zu kommen. Für mich ist CloverPit genau so eine Quelle für Dopamin und schnelle Freude, da mich das grundlegende Gameplay so dermaßen befriedigt und man mit jedem Run, erfolgreich oder im Freifall endend, etwas neues freischaltet oder zumindest neue Synergien und Informationen versteht. Es ist genau das, was ich an Rogue-Likes so liebe. Da steckt keine riesige, krasse Inszenierung hinter. Einfach nur ein sehr gutes, simples Spiel mit ordentlich Inhalt und vielen Gefühlen, die es auslösen kann. Es bringt mich auf der einen Seite zum überlegen und Strategien entwickeln, nur um mich in der nächsten Runde auf mein Echsen-Hirn zu reduzieren und einfach wie ein Wilder an der Slot-Maschine zu sitzen, kichernd und kreischend, wenn ich einen fetten Jackpot erzielt habe. Glücksspiel ist eine doofe Sache, aber Spiele wie CloverPit nehmen den grundlegend interessanten Aspekt daran, verbinden es mit weiteren coolen Ideen und schaffen damit ganz eigene Erfahrungen, die mich zutiefst befriedigen. LET’S GO GAMBLING.

Quellenangaben:

Fediverse-Reaktionen

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