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Angels of Death ist etwas anders als die gängigen Mangas

Als die 13-jährige Rachel eines Tages ihre Augen öffnet, findet sie sich in einem Angst einflößenden Gebäude wieder, ohne jegliche Erinnerung daran, wer oder wo sie ist. Auf der Suche nach einem Ausgang wandelt sie durch unheimliche Korridore und läuft einem jungen Mann namens Isaac in die Arme – mit Bandagen vermummt und eine riesige Sichel schwingend. Obwohl dieser Rachel am liebsten aufschlitzen würde, lässt er sie leben und schließt sich ihr sogar an. Allerhand obskure Gestalten und knifflige Rätsel hindern das ungleiche Duo daran, einen Weg nach draußen zu finden …

Quelle: Rückenklappentext

Habe mir schon vor einer Weile die ersten zwei Bände des Manga „Angels of Death“ geholt. Einfach, weil ich hoffte, mal etwas anderes lesen zu können. Die ständigen Isekais, die noch auf mich warten, können ruhig etwas weiter warten. Bin inzwischen auch recht übersättigt, was das Thema angeht, obwohl ich es eigentlich gut leiden kann.

Da kam mir die bei Tokyopop erscheinende Serie ganz recht. Diese ist bis zum Erscheinen des heutigen Beitrags in zehn Bänden erschienen. Wobei wir hier erst einmal von neun Manga-Bänden und einer Jubiläumsedition sprechen. Natürlich ist Deutschland wieder etwas später dran. Die Serie wurde am 15. September 2020 abgeschlossen. Die gesammelte Ausgabe umfasst zwölf Bände. Somit dürften wir im Laufe des Jahres 2025 das Ende auch bei uns in den Regalen stehen haben.

Einen Anime gibt es natürlich auch. Diesen habe ich bisher nicht gesehen. Ob er den Mangas ebenbürtig ist, werden wir in Zukunft bestimmt noch sehen. Für einen kleinen Vorgeschmack gibt hier erst einmal das Opening des Animes.

Es wird tatsächlich schräg

Beim Anfang des Mangas habe ich mir eigentlich nicht viel gedacht. Eine hübsche Protagonistin wacht in einem Gebäude auf und muss sich erst orientieren. Das gab es schon öfter und hat nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich vor Freude an die Decke gesprungen bin. Doch nach ein paar weiteren Seiten ist mir meine Augenbraue immer weiter in Richtung WhatTheF..K hochgezogen.

Nach einem recht langweiligen Start ist uns auch die erste Überraschung entgegengekommen. Die ersten brutalen Morde im Manga. Hier geizt der Zeichner nicht mit Blut oder vornehmer Zurückhaltung. Isaac sagt ganz offen raus, dass er Rachel über den Jordan jagen möchte. Am liebsten um ihr Leben flehend, damit er so viel Spaß wie möglich bekommt. Anhand dieser Szene wird wohl auch der eigentliche Stil des Mangas erklärt.

Nachdem Rachel die Flucht gelungen ist, lernen wir gleich den nächsten Psycho kennen. Danach noch einen und noch einen und dann war auch schon der zweite Band zu Ende. Ich kann euch gar nicht erzählen, wie verstörend manchmal die Situation und die Charaktere dargestellt werden. Zwar passt es zum Thema des Mangas, doch ich glaube nicht, dass jeder Leser das so verkraften würde.

Versteht mich nicht falsch. Persönlich mag ich so derbe Geschichten, aber die Beziehung zwischen Isaac und Rachel nimmt sehr seltsame Formen an. Isaac kann absolut keine Lebensfreude mehr in Rachels Augen sehen und möchte sie deshalb erst mal nicht töten. Erst, wenn sie sich für ihn als nützlich erweist. Rachel will dagegen den Tod, aber sie möchte, dass es Isaac ist, der sie tötet. Eventuell bin ich ein wenig zu alt, aber da könnte man ruhig einen „ab 18“ auf den Manga bringen. Das die vorkommenden Charaktere einfach alle absolute Psychos sind, versteht sich von selbst.

Sei es der Arzt, der eine komplette Sammlung an Augen in Gläsern hat und es liebt, diese täglich zu beobachten. Oder einen Friedhofswärter mit knapp 12 Jahren, der alles tötet und es in sein vorbestimmtes Grab legt, damit es nur ihm gehört. Das waren gerade nur zwei Bände. Was wohl später noch kommen soll, ist fraglich. Vielleicht sollte man sich eher Gedanken machen um den Zeichner? Oder hat er einfach nur eine gute Fantasie?

Thema für Erwachsene schön erzählt

Man kann vom Thema halten, was man möchte, aber der Manga ist wirklich gut erzählt. Er ist düster und süß zugleich. Die Charaktere sind alle schön und ziemlich detailliert gezeichnet. Auch von der Erzählweise ist es angenehm flott. So erfahren wir in den Gesprächen immer neue Hintergründe und erfahren auch, was die Ursache für deren Vorlieben ist. So fügt sich immer ein kleines Puzzleteil zusammen und man liest gerne weiter.

Rachel und Isaac erinnern relativ schnell an ein altes Ehepaar. Klingt seltsam, ist es aber auch. Glaube auch, dass Isaac hier abseits seiner groben Triebe Gefühle für Rachel entwickelt. Ob ich recht behalte, sehen wir in den folgenden Bänden. Hoffe ich zumindest.

Manchmal gibt es auch Wechsel von extrem blutig zu extrem süß, die für mich sehr seltsam rüberkommen. Ob das so gewollt ist oder nicht, kann ich euch nicht sagen. Es stört mich etwas. Aber nach wie vor. Das ist nicht unbedingt ein Thema für die Kinderwelt, und ich sehe das eventuell ein wenig zu eng.

Kleines Fazit

Wer eine bisher nicht so tiefgreifende, aber dafür gut inszenierte Geschichte mag, ist mit dem Manga bestimmt gut bedient. Glaube aber, dass die Grundstimmung des Mangas etwas düsterer werden könnte. Abhängig davon, welche Psychos noch hinzukommen. Ich bin hier recht angetan, obwohl ich nicht unbedingt ein Freund der Offenlegung solcher Fantasien bin.

Vielleicht solltet ihr einen Band Probe lesen, wenn möglich, und für euch entscheiden, ob ihr weiterlesen möchtet. Der Name sagt zwar schon alles, aber er geht dann doch thematisch weiter, wie ich es mir gedacht habe.

Angels of Death ist etwas anders als die gängigen Mangas
Fazit
Für den Start ist der Manga definitiv nicht schlecht. Die Stimmung ist düster und die Charaktere absolut bekloppt. Zeichnungen wissen auch zu gefallen. Stellenweise kann man sich über den Hauptcharakter streiten, ob das moralisch in Ordnung ist. Nicht jedem wird das Thema gefallen. Trotzdem hat er eine Chance verdient in der Hoffnung, dass es im Laufe der Geschichte eine Wendung gibt. Ich freue mich auf die weiteren Bände.
Positiv
düstere Stimmung
bekloppte Charaktere
schöne Zeichnungen
Negativ
Geschichte bis jetzt ausbaufähig
Thema nichts für unter 18 Jahre
3.8
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Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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