
Sag es ruhig weiter...
Diese insgesamt 12 Folgen enthaltende erste Staffel des Animes hat mich seltsamerweise die letzte Nacht wachgehalten. Irgendwie muss ich meine Crunchyroll-Watchlist mal abarbeiten. Der Anime selbst ist schon Mitte 2022 erschienen und hat meines Wissens die gleichnamige Light Novel als Vorlage. Auf der Self-Publishing-Plattform „Shōsetsuka ni Narō“ gestartet und im Juni 2015 als Light Novel bei Overlap veröffentlicht. Inwieweit der Anime der Vorlage entspricht, kann ich euch nicht sagen. Sollte ich den Informationen aus dem Internet glauben schenken können, so wird nur der Start des Anime der Novel gerecht.
Das ist auch ein Punkt, der wirklich direkt ins Auge sticht. Skeleton Knight startet direkt mit einer Warnung, dass einige Inhalte nicht für Kinder gedacht sind. So sehen wir direkt in den ersten paar Minuten, wie zwei junge Elfen von ein paar Banditen belästigt werden. Zwar kommt es nicht zum Schlimmsten, aber die Darstellung war schon etwas mehr, als man gewohnt ist. Dabei hatte ich, um ehrlich zu sein, nicht gerechnet, nachdem ich gelesen hatte, worum es im Anime geht.
Eine zweite Staffel wurde zwar angekündigt, doch dabei scheint es bisher geblieben zu sein. Außer der Ankündigung hat man bis jetzt nichts Neues gehört.
Nachdem Arc eines Tages einschlief … erwacht er in der Spielwelt seines MMO – als Skelett! Ausgestattet mit den mächtigen Waffen und der Rüstung seines Avatars, aber auch mit seinem furchterregenden skelettartigen Aussehen, muss er einen Platz für sich selbst in diesem fantastischen Land finden. Arc beschließt, seine Zeit als Söldner zu verbringen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. All seine Hoffnungen auf ein ruhiges Leben werden sogleich zunichtegemacht, als er den Weg einer schönen Elfenkriegerin kreuzt, die ihn auf ein Abenteuer voller Konflikte mitnimmt!
Quelle: https://www.crunchyroll.com


Anders als erwartet
Skeleton Knight ist für mich ein kleines zweischneidiges Schwert. Die Geschichte hat definitiv Potenzial, um daraus einen guten Anime zu machen, mit ebenso tollen Charakteren. Leider ist es so, dass die Geschichte im Laufe der Zeit immer größer wird und auch mit viel Intrigen und Mord daherkommt, doch leider mangelt es den Charakteren an wirklicher Tiefe. Unser Arc ist ein typischer Onlinespieler, der sich plötzlich in einer neuen Welt wiederfindet. Er ist hier ein absoluter Nerd, was man in fast jeder Szene sieht. Für ihn ist die Welt einfach nur ein großer Spielplatz, den er mit seiner Spielfigur getauscht hat.
Auf der anderen Seite haben wir dann die Bewohner dieser Welt, die kurz vor einem Krieg stehen. Die Könige der einzelnen Fraktionen spinnen sich ihre Intrigen zusammen, um weiter ihre Macht auszubauen. Dabei schrecken sie selbst vor Mord und grausigen Experimenten nicht zurück. Hier wird eigentlich recht schonungslos gezeigt, wie brutal diese Welt ist. Der Kontrast zu unserem Hauptcharakter könnte gar nicht größer sein. Manchmal fühlt sich das Ganze wirklich fehl am Platze an.
Arc und unsere Charaktere werden dabei immer schön animiert. Gelegentlich wird gerne mal ein Skill benutzt, um ein paar Bewegungen einzusparen, was ich aber nicht wirklich als negativen Punkt ansehe. Alles ist ziemlich detailliert und angenehm anzusehen, obwohl es nicht das Nonplusultra ist. Der Humor ist wie immer bei Isekai recht simpel gehalten und die Dialoge eher was für zwischendurch.

Top oder Flop?
Schwierig zu sagen. Der Anime ist in vielen Dingen einfach nur der typische Isekai-Anime. Der Hauptcharakter ist einfach nur ein Nerd, der alles mit Links plattmachen kann. Spannung kommt beim Anime nie wirklich auf. Die Charaktere sind alle irgendwie sympathisch und recht langweilig zugleich. Sie haben mit der im Hintergrund erzählenden Geschichte aber genügend Momentum, um einen weiter an den Fernseher zu binden.
Die einzige Ausnahme war hier wirklich der Start der Serie. Dort haben wir zum ersten und zum letzten mal eine etwas brutalere Szene gesehen. Ob die hier genutzt worden ist, um Zuschauer anzulocken, sei mal dahingestellt. Ich kann euch nur sagen, dass man ihn mal anschauen kann, ohne viel zu erwarten. Er bietet leichte Kost für zwischendurch, ohne dass man das Gefühl bekommt, man hätte seine Zeit geopfert. Highlights gibt es hier definitiv wenige.
Quellenangaben:
- Bilder aus der https://www.sofatime.app/