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Astra – Lost in Space ist eine kleine Perle unter den kleinen Serien

Wieder einmal konnte ich nicht schlafen und habe mich durch die Weiten der Streaminganbieter gewühlt und bin zufällig auf Astra – Lost in Space gestoßen. Ganz unbekannt ist der Anime für mich aber nicht. Die ersten drei Bände des gleichnamigen Mangas stehen bei mir im Regal und warten darauf, weitergelesen zu werden.

Die Serie wurde von Kenta Shinohara als Manga von 2016 bis 2018 in Japan veröffentlicht. Ab 2020 ist dann auch der Manga zu uns nach Deutschland gekommen und wurde von Egmont Manga vertrieben. Dabei ist der Manga recht kurz und hat insgesamt fünf Bände. Somit ist er auch an einem Wochenende zu lesen und ist dann auch schon abgeschlossen. Beim Anime haben wir hier eine Staffel, die mit 12 Folgen abgeschlossen wird.

Die Geschichte ist eigentlich recht schnell erklärt und bietet auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt etwas Spannendes. Ich empfand aber die Idee dazu recht amüsant zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, sodass ich mich dann an den Manga gewagt habe. Deshalb gibt es hier wie üblich den Klappentext des Mangas:

Auf ihrem Trip zu einem interplanetaren Ferienlager im Jahr 2061 wird eine Gruppe Schüler Opfer eines unerklärlichen Zwischenfalls: Eine mysteriöse Kugel aus Licht teleportiert sie in die Tiefen des Weltalls – 5012 Lichtjahre entfernt von Zuhause! Dort entdecken die Teenager ein verlassenes Raumschiff, mit dem sie sich auf den gefährlichen Weg zurück machen. Jetzt ist echtes Teamwork gefragt!

Ein angenehmer Start ins Ungewisse

Wir lernen zu Beginn eine Gruppe von Teenagern kennen, die sich alle auf den Weg machen, um ihre Ferien in einem Feriencamp zu verbringen. Nachdem wir ein paar Charaktere in mehr oder weniger witzigen Situationen kennengelernt haben, geht die Geschichte eigentlich auch schon recht schnell los. Auf den ersten Blick scheint Astra – Lost in Space ein schön gezeichneter und witziger Anime zu werden. Einer unserer Teenager ist ein typischer Chaot und hat das Herz am rechten Fleck und man weiß sofort, der wird noch für Chaos sorgen. Die Welt ist friedlich und so kommt man gemütlich zur Hauptgeschichte.

Beim gemeinsamen Erkunden eines Planeten erscheint eine seltsame Kugel, die unsere Gruppe verfolgt. Dabei werden sie von der Kugel erfasst und aufgesogen und finden sich plötzlich im Weltraum wieder. Sie schauen auf einen Planeten und wissen nicht, was gerade vorgefallen ist. Nun fängt für die Gruppe ein Kampf um ihr Überleben an.

Genau hier wird es auch schwer, euch etwas über die Serie zu erzählen. Der später in der Geschichte vorhandene Plottwist macht es nicht einfach, darüber zu schreiben. Viele Informationen, die wir bekommen, zielen auf eine bestimmte Situation in der Welt von Astra hin, ohne aber diese bis kurz vor Ende preiszugeben.

Natürlich schaffen es unsere Teenager, aus der Situation zu entkommen. Ein Raumschiff fliegt im Orbit des Planeten, welches unser Rettungsanker darstellt. Hier fällt auch direkt auf, dass alle einen sehr unterschiedlichen Charakter haben. Dies führt dann auch im Laufe der Geschichte dazu, dass jeder seine bestimmte Rolle zugewiesen bekommt und vor allem wir uns in allerlei seltsamen Situationen wiederfinden. Eine Sache, die besonders in Auge sticht, ist die Persönlichkeit. Obwohl sie alle noch Teenager sind, haben sie schon viel Schlechtes in ihrem Leben erfahren, was auf ihrem Weg nach Hause in den Vordergrund gerückt wird.

Wir lernen die Hintergrundgeschichte kennen, ohne die Information zu bekommen, was überhaupt der Auslöser bzw. der Grund dafür war. Selbst die Erzählweise wird mit der Zeit immer dunkler und das Ausmaß ihrer derzeitigen Situation. Ein Punkt, der mich hier wirklich komplett überrascht hat. Einiges konnte man sich denken und auch sonst hat man sich ein paar Szenarien überlegt, die passen würden, doch die nötigen Informationen sind so subtil eingefügt worden, dass alles hätte passieren können. Selbst als man es fast direkt ins Gesicht geschlagen bekommen hat, war es nicht offensichtlich, weil man die Zusammenhänge nicht gekannt hatte. So wird der Spannungsbogen schön aufrechterhalten und man bleibt gerne bis zum Schluss dran.

So soll das sein

Auch wenn der Manga und Anime am Anfang recht witzig anfängt, so ändert er im Laufe der Geschichte seinen Grundton. Die Geschichte, die wir erzählt bekommen, wenn man es sich genau überlegt, schon recht düster. Als Grundlage hat man hier die gierige menschliche Natur genommen und diese in ein für mich angenehmes Outfit gesteckt.

Einerseits mag ich die Interaktion zwischen den Charakteren und deren Beziehungen untereinander. Trotzdem schwingt relativ schnell so ein unscheinbarer Schatten mit. Man kann es nicht fassen, aber man weiß, er ist da. Sobald der große Knall kommt, ergibt alles einen Sinn und man grübelt nach. Hatte ich schon sehr lange nicht mehr und hat für mich die Serie ein paar Stunden nach oben gehoben.

Von der Darstellung des Mangas und Animes war ich sehr angetan und muss sagen, dass ich nichts auszusetzen habe. Vielleicht hätte er an einigen Stellen den Detailreichtum hochdrehen müssen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Für meinen kleinen Horizont ist das gezeigte stimmig und gut.

Astra hat auch recht wenig Durchhänger, was die Geschichte angeht. Immer wenn man glaubt, gleich wird es langweilig, kommt etwas. In einigen Situationen habe ich mich schon gesehen, ein Gespräch verfolgen zu müssen, auf welches ich überhaupt keine Lust habe. Doch dies war nicht so. Dafür wurde ich aber sehr neugierig gemacht, was mich noch mehr an den TV gefesselt hat.

Astra – Lost in Space kann ich euch ans Herz legen, wenn ihr mal eine gute Geschichte an einem Wochenende erleben wollt. Es ist kurz. Er hat Tiefgang und vor allem er ist schön erzählt. Was will man mehr?

Erwartet trotzdem nicht, dass ihr eine Geschichte miterlebt vom epischen Ausmaß. Sie ist gut, aber das liegt eher an der Thematik, die sich der Zeichner überlegt hat. Lasst euch gerne hier überraschen.

Somit sage ich danke für eure Zeit und hoffe, dass ich euch weiterhin nerven darf.

Astra – Lost in Space ist eine kleine Perle unter den kleinen Serien
Fazit
Für mich eine absolute Überraschung beim Schauen des Animes. Sowohl Manga als auch der Anime sind schön gezeichnet, obwohl es manchmal mit dem Detailgrad schwankt. Der Plottwist hat mich persönlich komplett überrascht. Eine schöne, kurze und doch stellenweise recht erwachsene Geschichte, die man sich mal anschauen sollte.
Positiv
gute Charaktere
überraschender Plottwist
Negativ
Detailreichtum schwankt bei den Zeichungen
4.3
Nerdjunk Wertung
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Quelle
Coverbild aus der Sofatime App

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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