Dies ist ein Beitrag, den unser Gastautor Luminous Fox geschrieben hat. Aufmerksam geworden auf unseren kleinen Blog ist er durch Mastodon bzw. das Fediverse. Bei Fragen steht er euch gerne unter https://norden.social/@luminousfox zur Verfügung.
Haojatsu von Nerdjunk.de
Radio machen hat mich schon immer fasziniert. Schon vor 25 Jahren habe ich bei einem der ersten Onlineradios im Internet mitgemischt und hatte meine eigene Radiosendung. Damals noch alles unbedarft, absolutes Neuland. Aber ich hatte »Blut geleckt«. Später dann war ich kurz bei einem Uniradio, dann längere Zeit bei einem Gothic-Radio. Und dann kam das Leben dazwischen. Wie singt John Lennon so schön im Lied »“Beautiful Boy (Darling Boy)« aus dem Jahr 1980? »Life is what happens to you while you’re busy making other plans.« Und so kam mir erst einmal eine lange Zeit das Leben dazwischen.
Jetzt ist wieder mehr Zeit in meinem Leben frei. Und so habe ich mich vor ein paar Wochen auf eine spannende, neue Reise begeben: Ich habe einen neuen Radiosender gestartet. Natürlich habe ich mich vorher ausgiebig über die rechtliche Lage informiert, und die ist nicht so ganz einfach; dazu gleich mehr. Meine Wahl fiel auf Mixcloud.com aus England.
Was ist Mixcloud?
Mixcloud ist eine Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, Audioinhalte, insbesondere Mixe und Podcasts, zu hosten. Anders als bei anderen Streaming-Diensten steht hier die Musik im Vordergrund. Mixcloud bietet eine breite Palette von Genres, aber Elektronikmusik hat hier definitiv einen festen Platz.
Der Weg zur eigenen Radiosendung
Der erste Schritt bestand darin, ein Konto auf Mixcloud zu erstellen. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und benutzerfreundlich, was den Einstieg erleichtert. Sobald mein Konto erstellt war, begann ich, meine eigenen Mixe hochzuladen, um ein Gefühl für die Plattform zu bekommen. Und plötzlich nahm alles seinen Lauf: Ich entdeckte dort einen Radiokanal, bei dem mehrere DJs in einem wöchentlichen festgelegten Sendeplan ihre Sendungen performen. So etwas wollte ich auch.
Die Gründung des Radiosenders
Die Funktion, die es mir ermöglichte, meinen eigenen Radiosender zu erstellen, war ein Game-Changer. Ich habe meinen Kanal umbenannt und daraus ein Radio gemacht. Da ich in meiner Freizeit programmiere, wusste ich einen Weg, dass zukünftige DJs bei mir senden können, ohne dass ich meine Verbindungsdaten für Mixcloud preisgeben müsste. Die Flexibilität, eigene Playlists zu gestalten und sogar Live-Sendungen zu planen, hat mir die volle Kontrolle über meinen Sender gegeben.
Legale Aspekte: GEMA und Co.
Ein wichtiger Punkt, der oft besorgte Blicke auf sich zieht, ist die rechtliche Seite. Als Sitz von Mixcloud in England unterliegt die Plattform den britischen Gesetzen. Das bedeutet, dass Mixcloud sich um die Abrechnung von Lizenzgebühren kümmert, einschließlich der GEMA in Deutschland. Die Verwendung von lizenzierter Musik in deinen Mixen ist also legal, solange die Lizenzierung durch Mixcloud geregelt ist. Auch die GEMA hat ihre Kooperation mit Mixcloud annonciert: »Neuer Lizenzkunde für ICE: Mixcloud erwirbt multiterritoriale Kernlizenz« ( https://www.gema.de/de/w/neuer-lizenzkunde-fur-ice-mixcloud-erwirbt-multiterritoriale-kernlizenz ) . Es werden Tantiemen an alle Künstler:innen abgeführt. Bei Mixcloud muss man eine Liste mit den gespielten Liedern einreichen; Mixcloud zahlt daraufhin die Gebühren und Tantiemen etc. aus. Wie ich finde, ist das ein fairer und legaler Weg, mit Musik sich selbst und anderen Menschen eine Freude zu machen.
Mein Radiosender: Zwei DJs, zwei Tage
In meinem Radiosender habe ich die Freiheit, meinen eigenen Zeitplan zu gestalten. Ein Freund und ich teilen uns die Verantwortung: Er legt freitags auf, ich übernehme die Samstage. Diese Dynamik gibt unserem Sender eine abwechslungsreiche Note und spricht verschiedene Zuhörer an. Er spielt meist Post-Punk und Darkwave, bei mir ist es eine Art von Wundertüte. Das kann alles sein. Da mein Musikgeschmack sehr vielfältig ist, spiele ich Musik immer nach Lust und Laune, aber immer gut aufeinander abgestimmt. Überwiegend sind es düstere Indie-Sachen; es kann aber auch mal elektronisch werden.
DJ gesucht
Korrekt. Ich suche dich. Vielleicht genau dich: die Person, die jetzt gerade diesen Beitrag liest. Ich suche noch DJs für das Radio. War es schon immer dein Traum eine eigene wöchentliche Radiosendung zu haben? Sprich mich gerne an. Sehr gerne auch Menschen, die sich in FLINTA* wiederfinden.
Fazit
Die Gründung meines eigenen Radiosenders auf Mixcloud war eine lohnende Erfahrung. Die Plattform bietet nicht nur eine großartige Möglichkeit, sich als DJ zu präsentieren, sondern auch die Chance, eine eigene Radioshow zu gestalten. Mit der Unterstützung von Mixcloud und der Gewissheit, dass alle rechtlichen Aspekte abgedeckt sind, kann ich meine Leidenschaft für Musik mit einem breiteren Publikum teilen. Wenn du auch davon träumst, deinen eigenen Radiosender zu starten, ist Mixcloud definitiv eine Plattform, die es zu erkunden lohnt.
Vielen Dank, dass ich als Gastfuchs eingeladen wurde, diesen Beitrag für nerdjunk.de zu schreiben.