HardwareTechnik

Meine ersten Over-Ear-Kopfhörer: Sony WH-1000XM4

Vielleicht sollte ich, bevor ich hier meine Meinung zu den Kopfhörern schreibe, noch ein paar Worte zur Erklärung abgeben. Ich bin ein Kerl, der 24 Stunden am Tag Musik am Laufen hat. Für mich ist es nur wichtig, dass alles klar und deutlich ohne Störgeräusche oder dumpfe Klänge an mein Ohr kommt. Was ich damit sagen möchte ist, das ich von Musik und klängen eigentlich keine Ahnung habe. Ob Hochtöne, tief und Bass ist mir egal. Wichtig ist mir, dass die Musik wuchtig und für mein Empfinden gut herüberkommt. Deshalb könnt ihr diesen Beitrag als eine komplett persönliche Meinung ansehen. Selbst die Technik, die dahintersteckt, ist mir recht egal. Kurz und knapp: Sound scheiße = Kopfhörer scheiße

Der lange Weg zum guten Sound

Glück wäre nicht unbedingt das Wort, was ich als Beschreibung nehmen würde, wenn es um die Beschallung meines Hirns angeht. Seit es Deezer und Spotify gibt, ist ein Handy mein ständiger Begleiter. Ich muss immer was an den Ohren haben, sonst wird es schwer unter Menschen zu gehen. Ebenso habe ich mich durch ungefähr 1000 Marken und Kopfhörer gewühlt. Angefangen von den einfachen mit Kabel und dann etwas besseren mit Kabel ging es später zu den Bluetooth Geräten. Dabei habe ich immer In-Ear gekauft, weil mir das große Klumpatsch auf dem Kopf an sich nicht zusagt.

Die ersten richtig guten Bluetooth-Kopfhörer waren von Jabra. Das Model Jabra Elite 60 war es, glaube ich. Bin hier nicht mehr sicher. Super Kopfhörer, die aber genau nach 18 Monaten den Geist aufgegeben haben. Danach sind welche von Bose an der Reihe gewesen. Hier wieder nach nicht einmal 2 Jahren ein Defekt. Dank des großen Internetriesen war aber eine Rückgabe zum Glück möglich. Die letzten waren die WF-1000XMK4 von Sony. Vom Sound haben sie mich einfach komplett umgehauen. So klar und vor allem schön laut, mit super NC einfach ein Traum. Leider hier nach genau 24 Monaten wieder Schluss. Der linke Stöpsel hat aufgehört zu funktionieren. Somit war auch kein Umtausch mehr möglich.

Nach 6 Jahren und 3 neuen Kopfhörern ist es nun an der Zeit, was Neues zu probieren. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Technik, aber die Preise sind einfach unverschämt geworden, wenn man es mit der Lebenszeit des Geräts in Verbindung bringt. Sowohl die In-Ear als auch Over-Ear sind jenseits der 250-Euro-Marke. Für mich einfach zu viel Geld für solche Geräte. Deshalb war ich froh dank eines kleinen Gutscheines und einer Rabattaktion die neuen für knapp 220 Euro ergattert zu haben. Was für sich genommen einfach viel Geld ist. Aber es musste sein. Immerhin war ich seit 5 Monaten komplett ohne. Das geht jedoch mal gar nicht.

Das testen kann beginnen

Nach dem Öffnen der Packung kommt euch schon direkt das Case der Kopfhörer entgegen. Auf den ersten Blick ziemlich groß, was mich ein wenig überrascht hat. Immerhin wirken die Kopfhörer nicht wirklich groß im Gegensatz zu den anderen. Das Material macht einen guten Eindruck und hinterlässt sowohl optisch als auch haptisch ein wertiges Gefühl. Frage ist hier nur: Wer nimmt den so ein großes Case mit? Kopfhörer können hier nicht geladen werden. Persönlich gehe ich davon aus, dass man das Case nur bei Reisen oder längeren Pausen nutzen wird. Ansonsten schaltet man sie aus und legt sie vorsichtig irgendwo auf die Seite. Denke, hier werde ich einfach zum Ablegen eine Halterung kaufen und das Case gar nicht nutzen. Definitiv eine Umstellung, da ich mich an das Ladecase der In-Ear über die Jahre gewöhnt habe.

Die Transporttasche für die Kopfhörer

Zusammengeklappt kamen dann auch die Kopfhörer zum Vorschein nach dem Öffnen. Was soll man hier schon groß sagen. Alles komplett aus Kunststoff. Konnte keine Verstärkung durch Metall erkennen. Das macht aus den Kopfhörern ein ziemliches Leichtgewicht, welches mir nicht so gefällt. Ich habe einen Riesen Quadratschädel und mag es eigentlich, wenn ich etwas mehr Gewicht habe bei den Gegenständen. Das Kunstleder der Ohrmuschel ist auch sehr weich. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen. Fühlen sich definitiv weicher an, wie meine Arctis 7 Kopfhörer vom PC.

Jetzt wird es Zeit, die Kopfhörer ein wenig probe zu hören.

Der Inhalt

Das Verbinden ist wirklich Kinderleicht

Natürlich brauchen wir ja auch noch eine App, um unsere Kopfhörer einmal ein Update zu verpassen und vor allem um diese mit unserem Handy koppeln zu können. Also schnell zum App-Store und Sony Connect heruntergeladen. Nach dem Öffnen wird uns schon die Meldung gegeben, die Kopfhörer anzumachen. Dies wird durch ein „Power on“ auch direkt angegeben. Das Koppeln passiert hier auch wirklich schnell. Einfach, wie im Display angegeben, das Handy an die Ohrmuschel halten. Nach 2 Sekunden hört man dann auch „Headphones connected“. Das war echt eine Überraschung. Kein langes Suchen etc. Dranhalten und fertig. MEGA !!!

Jetzt heißt es nur schnell die Kopfhörer an das eigene Soundprofil einzustellen. Hier gibt es zwei Schritte. Nummer 1 übernimmt die Software. Diese lauscht über die Mikrofone die Umgebung ab und passt das Profil an. Bei der Nummer 2 seid ihr gefragt. Hier werden euch 5 Grundeinstellungen angegeben, die ihr wählen könnt. Lasst dazu einfach ein Lied laufen und testet die Optionen durch. Sobald ihr euch für ein Profil entschieden habt, kommen die nächsten Optionen, die das Klangerlebnis ein wenig verfeinern. Mehr Stimme oder mehr Bass als Beispiel. Diese sind für mein Hörempfinden einwandfrei zu unterscheiden und ich war nach 10 Minuten bei einem für mich passendem Profil gelandet. Den Equalizer habe ich nicht getestet. Die Vorgabe hat meinen Geschmack hervorragend getroffen. Also kein Grund da weiter zu testen.

Die ersten 5 Stunden klangen super

In die Stadt gehen, war angesagt. Ein perfekter Zeitpunkt zum Testen. Direkt auch bemerkt, dass sie selbst für meine dicke Rübe perfekt sitzen. Einzig welche Seite der Kopfhörer, wohin muss, habe ich nicht direkt gesehen. Kleine Markierungen an der Ohrmuschel zeigen aber dies an. Habe ich einfach in der Aufregung nicht gesehen. Also erst einmal Playlist angeworfen mit Bands wie Powerwolf, Citizen Soldier, Five Finger Death Punch. Alles Metal und Mittelalterock lastig meine Musik. Der Klang ist wirklich klar. Bass ist gut vorhanden und man merkt das Wummern an den Ohren. Lege aber mehr den Fokus auf die Stimme. Bei Powerwolf ein muss. Auch hier absolut nichts zu meckern. Die Umgebung wird wirklich hervorragend ausgeblendet und das selbst bei gut befahrenen Straßen.

Positiv finde ich die Funktion, um schnell mal die Umgebung abzuhören. Hier einfach mit der flachen Hand an die rechte Ohrmuschel und eure Musik stoppt und Mikrofone gehen an. So könnt ihr als Beispiel einfach eine Durchsage hören, ohne ständig die Muschel lupfen zu müssen. Ich mag das sehr. Was die anderen Funktionen angeht, so werde ich diese praktisch nie nutzen. Bin da eher der Mensch, der alles über das Handy steuert und zielgerichtet bestimmte Lieder hören will. Mir ist das einfach zu fummelig. Das Wechseln der Lieder klappte zwar und die Lautstärkeanpassung, aber nichts für mich. Funktionen sind vorhanden und gut ist.

Der erste Test ist vorbei und ich muss sagen, bin sehr zufrieden. Ob sie mich wie meine In-Ear begeistern können, wird sich zeigen. Ohne andere Headsets im Vergleich, wird es nur die Zeit zeigen können, ob sie bestehen oder nicht. Vermissen werde ich nur die Möglichkeit, sie mal schnell in die Tasche packen zu können. Wertig sind sie, das muss man ihnen lassen, aber ein wenig Angst um die Stabilität habe ich trotzdem. Manchmal kommt man nicht um ein rasches Abziehen herum oder das schnelle Ablegen auf den Tisch etc. Hoffe, dass sie das gut überstehen. Im Allgemeinen hoffe ich, dass sie länger halten wie der Rest.

Etwas ungewohnt war es, da ich das Gefühl hatte, als ob mich jeder beobachten würde. Bei uns gibt es recht wenig Menschen, die Over-Ear-Kopfhörer nutzen. Einige werden sicher wissen, dass ich ein recht introvertierter Mensch bin und nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen möchte. Vielleicht kommt es mir nur so vor, da sie neu sind. Aber das wird schon.

Ein im Internet oft gelesener Kritikpunkt ist auch das Schwitzen unter den Muscheln. Ja, was soll ich sagen. Das liegt eben an der Art der Kopfhörer und war mir vorher schon bewusst. Dies sehe ich nicht unbedingt als negativ Punkt. Ob es mit echtem Leder anders laufen würde, bezweifle ich. Im Sommer ist es halt etwas unangenehm mit der Zeit.

Das soll es nun gewesen sein von meiner Seite. Ich werde mich jetzt wieder öfter auf die Straße trauen und alles um mich vergessen und dabei Musik lauschen. Sagt mir ruhig, ob ihr auch gerne unterwegs Musik hört und welche Erfahrungen ihr gemacht habt mit euren Kopfhörern der Wahl. Freue mich über jede Rückmeldung.

Persönlich bin ich froh dieses Model, von Sony gekauft zu haben. Der Ersteindruck ist wirklich positiv.


Meine ersten Over-Ear-Kopfhörer: Sony WH-1000XM4
Definitiv einen Blick wert
Guter Sound und angenehm zu tragen. Preislich etwas hoch angesetzt, wenn man das Alter anschaut. Definitiv einen Blick wert. Trotz guter Verarbeitung ist es ein Plastikbomber, der angenehm zu tragen ist.
Sound
90
Haptik
85
Preis
80
Positiv
guter Bass
klarer Sound
Verbinden geht flott
Negativ
Preis etwas zu hoch
Plastikbomber
85
Meine Bewertung
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Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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