Vielleicht können einige von euch das verstehen oder vielleicht auch nicht. Ich habe in den vergangenen Wochen so viel Anime geschaut wie noch nie. Einfach, weil ich mir die Zeit dafür nehme, um ein wenig herunterzukommen. Doch inzwischen habe ich immer ein wenig Angst, einen Anime anzufangen. Es kommen einfach zu viele banale und absolut sinnbefreite heraus. Meistens sind es auch Isekais, die ich zwar mag, aber so langsam hängt mir das Ganze auch zum Halse raus. Man wird das Gefühl nicht los, dass hier viele Studios einfach alles hinaus rotzen, was nur möglich ist.
Hier kann ich euch schon einmal eine Entwarnung aussprechen. Tasuketsu: Fate of the Majority gehört definitiv nicht dazu. Um ehrlich zu sein, war ich recht angetan vom Anime. Dieser läuft seit dem 02.07.2024 bei uns hier in Deutschland auf Crunchyroll. Beim Schreiben dieses Beitrags waren insgesamt 20 Folgen der ersten Staffel zu sehen. Sie ist demzufolge bisher nicht abgeschlossen und wenn ich das richtig sehe, sollte die erste Staffel mit der Folge 21 abgeschlossen werden.
Was mir aber aufgefallen ist, dass es bei Crunchyroll derzeit keine englischen Untertitel bei der Serie gibt. Hier habt ihr wirklich nur die Deutschen zur Verfügung oder eben keine. Da ich meinen Anime gerne im japanischen Originalton anschaue, mag ich eigentlich die Untertitel in Englisch haben. Fragt nicht warum, aber das ist eben so bei mir. Andere würden hier sagen, wir beide haben einen schlechten Start gehabt.
Der Ersteindruck
Die Geschichte erinnert mich hier ein wenig an Alice in Borderlands und ebenso ein wenig an Death Note. Wobei Geschichte hier nicht unbedingt richtig ist. Aber dazu kommen wir etwas später.
Wir befinden uns in Tokyo, an dem eines Morgens fast die komplette Bevölkerung tot umgefallen ist. Ein paar Schüler der hiesigen Schule sind indes verschont geblieben. Aber es kommt schlimmer. Eine unbekannte Person, die sich der Imperator nennt, informiert die Überlebenden, dass ein Spiel um Leben und Tod im Gange ist. Dabei wird jeden Tag ein Bezirk der Stadt ausgewählt, bei dem die Bewohner zu einer bestimmten Zeit eine Frage beantworten müssen. Der Ausgang der Frage bleibt immer gleich. Die Hälfte der Überlebenden muss nach dem Prinzip der Mehrheitsdezimierung sterben. Somit stirbt jeder, der zu der besagten Mehrheit gehört. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
So der wirklich kurz umschriebene Plot der Serie. Klingt auf den ersten Blick nicht wirklich sonderlich gut, aber wird später richtig schön in Szene gesetzt. Nachdem wir die ersten Schüler kennengelernt haben, wird schon klar, dass jeder von Ihnen eine spezielle Rolle innehat. Einer übernimmt die Rolle des Anführers der Gruppe. Der andere dient als Kämpfer und vor allem gibt es zwei, die als Kopf und Stratege in die Gruppe stoßen.
Nach den ersten Folgen hatte ich stellenweise schon das Gefühl, als hätte ich gerade Death Note eingeworfen. Der Imperator und die Schüler liefern sich hier einen Intelligenzwettkampf, der durch die komplette Serie geht. Finde ich hervorragend. Light hätte hier seine Freude.
Im Laufe der Serie kommt uns dann ein übernatürlicher Plot ins Spiel. Fähigkeiten, die „Privileg“ und „Anrecht“ genannt werden. Dies stellen Fähigkeiten dar, die durch die Sehnsucht der Menschen entstanden sind. Wobei hier das Privileg als stärkere Fähigkeit daher geht. Dabei unterscheiden sie sich wirklich extrem. Eines gibt dem Menschen die Fähigkeit, Gegenstände explodieren zu lassen oder die Schwerkraft zu manipulieren. Andere wiederum sind passiv und schützen den Nutzer vor jeglichem physischen Schaden.
Wie in einem Rollenspiel gibt es hier auch bestimmte Voraussetzungen, um diese nutzen zu können oder hat einige Nachteile, die mit der Nutzung verbunden sind. Am Anfang waren diese Fähigkeiten für mich irgendwie nicht passend. Je weiter wir mit der Geschichte vorangekommen sind, so hat sich auch meine Meinung dazu geändert.
Schöner Aufbau der Geschichte
Eines muss man der Serie wirklich lassen. Sie erzählt die Geschichte zwar flott, aber du hast immer ein oder zwei Punkte, wo du einfach im Dunklen gelassen wirst. Der langsame, aber wirklich stetige Aufbau der Geschichte ist schön gemacht. Trotzdem flacht es manchmal etwas ab. Auch die Vermischung mit Krimi und Fantasy mag ich sehr. Gibt der Serie einfach ihren eigenen Stil. Die vielschichtigen Charaktere sorgen dann auch dafür, dass es nicht wirklich langweilig wird.
Einzig negativ könnte man hier die manchmal etwas stumpfen Animationen ansehen. Hatte oft das Gefühl, als würde ein kleiner Teil fehlen. Bei den öfter stattfindenden Kämpfen sieht man als Beispiel einen Tritt, wie er anfängt, und in der nächsten Sekunde fliegt der Gegner schon gegen die Wand. Wäre dies ein Film, würde ich mir einen neuen Cutter organisieren.
Tasuketsu: Fate of the Majority ist jetzt nicht der Kracher schlechthin, aber trotzdem ein richtig guter Anime, der es wert ist, sich mal näher anzuschauen. Viele Elemente kommen im Laufe der Zeit hinzu und sorgen einfach für Spaß. Action wird hier eher weniger großgeschrieben. Stattdessen wird lieber in Rätseln gesprochen und man bleibt dadurch ständig am Ball. Ich konnte einfach nicht aufhören und musste weiterschauen. Einfach, um zu sehen, wie es weitergeht. So mag ich das.
Hiermit danke ich euch wieder für eure Zeit und freue mich, euch weiterhin ein wenig auf die Nerven gehen zu dürfen.