Ich kann euch gar nicht sagen, warum ich mir diesen Manga gekauft habe. Ich mag keine Sportgeschichten. Ich mag an sich keinen Sport. Somit würde ich einfach behaupten, dass ich einen totalen Dachschaden habe und mir einfach aus Verzweiflung diesen zugelegt habe. So oder so ähnlich könnte man das beschreiben.
Aus den Kindertagen sind mir noch die Kickers im Gedächtnis geblieben, die das ganze Thema Sport für mich interessant gemacht haben. Nicht, weil es so verdammt spannend war, sondern einfach wegen der übertriebenen Fähigkeiten der einzelnen Jungs. Vielleicht habe ich ja Glück und dies entwickelt sich in diese Richtung. Die ersten paar Seiten haben einfach Eindruck hinterlassen. Rein von den Zeichnungen haben sie mir ebenfalls gefallen. Für mich ein guter Start, um vielleicht eine neue Serie für mich zu entdecken.
Haruto hat sein Ziel fest im Blick: Nur einmal im Leben will er seinen talentierten und mega beliebten Bruder Shori im Basketball schlagen. Tag und Nacht trainiert er wie ein Wahnsinniger, aber einfach nichts scheint zu helfen: Shori bleibt ungeschlagen und geht seinem kleinen Bruder auch noch mit selbstgebastelten »Haru-kun«-Fanartikeln gehörig auf die Nerven!
Doch in einer brenzligen Situation zeigt sich tatsächlich Harutos ganz eigene Begabung. Wendet sich für den Sturkopf jetzt endlich das Blatt? Doch wie kann Haruto eigentlich seinen Bruder besiegen, wenn beide im selben Team spielen?
Beschreibung von https://www.carlsen.de

Erschienen am:
22. Januar 2025
Alter:
ab 12 Jahren
Originaltitel:
Winning Pass
Autor/Zeichner:
Tatsunari Sakamoto
Seitenzahl:
192
Abmessungen:
12.5 x 18.0 x 1.4 cm
Ich bin überrascht und das wirklich positiv. Hätte für mich niemals gedacht, dass mich ein Sport Manga überzeugen könnte. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und auch noch Lust, mir die folgenden Bände näher anzuschauen. Zwar kann ich jetzt nicht behaupten, den besten Manga gelesen zu haben, da er stellenweise doch etwas zu plump wirkt. Vor allem unsere zwei Hauptcharaktere sind das große Highlight und leider auch der größte Kritikpunkt an der ganzen Geschichte. Haruto hat es neben Shori nicht wirklich leicht. Gefeiert als Wunderkind und Alleskönner, fristet Haruto sein Leben im Schatten seines Bruders. Doch wirklich geschadet hat es ihm dabei nicht. Voller Ehrgeiz und fast unbändigem Willen trainiert er, um seinen Bruder im Basketball zu schlagen. Das er dabei gänzlich kein Talent hat, interessiert ihn nicht. Tagein, tagaus trainiert er, um besser zu werden, doch ohne Erfolg. Zu allem Überfluss wird er von seinen Mitmenschen als der Chaot angesehen, der neben seinem Bruder steht. Auch sein eher leichtes Gemüt und die nicht wirklich vorhandene Geduld machen es ihm auch nicht viel leichter.


Durch den kompletten Manga zanken sich die beiden Brüder und ähneln eher Pausenclowns als junge Erwachsene. Dabei empfinde ich Shori als extrem aufdringlich und nervig. Dieser ist von Haruto so besessen, dass es schon nicht normal ist. Angefangen von Harulein bis zu gebastelten Bildern, die er von seinem Bruder ständig bei sich trägt und eher einem liebeswütigen Verehrer ähnelt. Von den Shirts und Unterhosen wollen wir hier nicht reden. Witz und klamauk sind hier das Aushängeschild des Mangas. Die ganzen Streitereien und Interaktion zwischen den Brüdern ist echt anstrengend doch auch irgendwie spaßig zu lesen. Hoffe hier, dass es später etwas nachlässt.
Interessanter wird es, als Haruto seine besondere Fähigkeit entdeckt und diese dann gegen seinen Bruder nutzt. Dann wechselt alles in eine sehr ernste und erwachsene Erzählweise. Auch die Gesichtszüge werden erwachsen und stellenweise sogar recht düster. Hier wird dann in guter Blue Lock Manier dann gekämpft bis zum Umfallen. Haruto zeigt, dass er mehr kann als nur dumme Sprüche zu kloppen. Ohne es zu merken, verdient er sich bei einigen auch seinen Respekt.


Alles in allem bin ich wirklich positiv überrascht worden von diesem Manga. Er macht einfach nur Spaß, obwohl er stellenweise in einigen Dingen zu überdreht ist. Auch als running Gag wird das Ganze doch recht schnell langweilig. Darüber hinwegsehen kann man aber dank der an sich wirklich guten Charaktere von Winning Pass. Diese haben einfach alle eine recht sarkastische Seite und eine etwas dümmlich daherkommende. Auch der Wechsel von spaßig zu ernst kann recht gut überzeugen. Wobei ich hier vielleicht auch etwas weniger diesen Wechsel sehen würde.
Vergessen dürfen wir hier natürlich nicht, dass dies nur der erste Band ist. Hier wurde uns auch an mehreren Stellen schon ein wenig mehr ernst angedeutet und so hoffe ich, dass dies weiter ausgebaut wird in den kommenden Bänden. Potenzial hat der Manga definitiv. Zeichnerisch kann er mich auch überzeugen, obwohl stellenweise die Zeichnungen nicht wirklich gut geworden sind. Dabei habe ich mehrmals den Überblick verloren. Hier war der Wechsel für mich alten Mann etwas zu abrupt.
- Charaktere
- Humor
- …manchmal zu creepy
- … der manchmal zu viel ist
Quellenangaben:
Bilder von Nerdjunk.de
Banddaten von https://thalia.de