Angeschaut: Ugly – Verlier nicht dein Gesicht
Sanel Avatar
13.09.2025 I

Wie lange ist es schon her, dass ich auf Netflix einen Film gesehen habe. Gefühlt schon eine Ewigkeit. Die meisten Filme hat man schon gesehen oder interessieren einen ja nicht mehr. Der Vorteil, wenn man eine Weile, nicht bei einem Dienst war, ist, dass man dann doch etwas Neues findet. So auch in diesem Falle. Dabei ist die von Netflix beschriebene Story recht kurz gehalten und macht einen doch schon recht neugierig. So wenigstens in meinem Falle. Den Trailer, um einen kurzen Einblick zu bekommen, habe ich euch wie immer mit angehängt. Diesen findet ihr beim Anklicken des Titelbildes.

In einer futuristischen Welt müssen sich alle Menschen mit 16 Jahren einer Schönheits-OP unterziehen. Tally kann es kaum erwarten, bis sie selbst an der Reihe ist. Doch dann läuft ihre Freundin davon. Tally begibt sich auf eine Rettungsmission, die ihre Welt auf den Kopf stellt. Plötzlich muss sie infrage stellen, was sie zuvor unbedingt wollte.

Es geht langsam los

Die Welt, wie wir sie kennen, ist nicht mehr. Die Menschen haben es durch Kriege und Plündereien geschafft, die ganze Weltordnung durcheinanderzubringen. Die einzelnen Nationen verschwanden in deren Ländern und schotteten sich ab. Als man eines Tages die perfekte Lösung geschaffen hatte, war dies die Rettung. Niemand sollte mehr ausgegrenzt werden durch Aussehen und Neid, sondern soll im Einklang mit den anderen Menschen leben. Gier, Eifersucht und negative Gefühle wurden durch eine Operation ausgelöscht.

So auch Tally, die kurz vor ihrem 16. Lebensjahr steht. Aufgewachsen in einem Wohnbunker, sehnen sich alle 16-Jährigen nach dieser Operation. Bis zum Zeitpunkt der Operation sind die Kinder in dieser Welt mehr oder weniger nichts wert, da sie keinem Idealbild entsprechen und als hässlich angesehen werden. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als der Kindheitsfreund von Tally zur Operation geht und sie für ein paar Wochen ohne ihn aushalten muss.

Was am Anfang recht langweilig startet, entwickelt sich aber zu einem richtig guten Film in meinen Augen. Die Geschichte ist nicht unbedingt das Maß aller Dinge, doch sie hat genügend Tiefgang, um einen wirklich bei Laune zu halten. Im Film wird sehr vieles recht flott erklärt, doch es kommen immer wieder ein paar neue geschichtliche Aspekte hinzu, die das Ganze dann aus einem anderen Winkel zeigen. Auf den ersten Blick wirken die Schauspieler alle recht perfekt bzw. unperfekt, was den Film einerseits etwas seltsam macht und andererseits doch extrem überspitzt zum Thema. Hier möchte ich euch aber nicht zu viel erzählen. Immerhin solltet ihr euch die Zeit eventuell nehmen und ihn selbst anschauen. Zu sehen ist er auf Netflix und nimmt euch 100 Minuten eurer Zeit in Anspruch.

Wer auf einen Film aus ist, der viel Action und bombastische Effekte hat, wird hier leider enttäuscht. Allgemein ist der Film visuell schön anzusehen und auch ein paar nette Animationen bzw. CGI Stellen sind vorhanden, doch diese sind nicht die allerbesten. Sie passen aber zu dem Ambiente des Films. Sie wirken einfach irgendwie sehr steril und übertrieben, was aber wiederum zum Film super passt. Allgemein ist der Film sehr gewöhnungsbedürftig, in einem guten Sinne.

Bei den Schauspielern kann man sich hier definitiv streiten. Hier gehen die Meinungen extrem auseinander. Für die einen langweilig und uninspiriert und für die anderen ganz ok. Ich bin hier irgendwo in der Mitte. Hier sucht man vergebens nach bekannten Schauspielern, sodass man hier wahrscheinlich kein bekanntes Gesicht sieht. Wenigstens ging es mir so. Was meine Mitzuschauer beim Film gestört hat, war, dass die meisten einfach perfekt aussahen. Versteht mich nicht falsch, ich kann die Kritik irgendwie verstehen. Alle sahen nach der Schönheitsoperation verdammt gut aus. So als würde ein neuer Mensch vor ihnen stehen und nicht jemand, der sich mal schnell die Nase gerichtet hat. Aber das gehört zur Geschichte und macht auch Sinn. Trotzdem ist es irgendwie seltsam, das so zu sehen, weil sie wirklich alle perfekt aussehen.

Genau an dieser Stelle wollte mein Mitzuschauer aussteigen, weil er meinte, der Film hat so gänzlich keine Tiefe. Das ist aber, wie zuvor erwähnt, so nicht richtig. Hier hätte eventuell die Geschichte ein wenig anders erzählt werden müssen, um vielleicht den Leuten, die nicht ganz so geduldig sind, bei Laune zu halten. Jedoch hat man sich aber vieles einfach denken können. Sehr kryptisch war der Film aus meiner Sicht aber nicht. Dialoge waren in Ordnung, aber oft recht träge und vorhersehbar. Auch die Handlungen waren recht simpel.

Zum Schluss noch mein ganz persönlicher Höhepunkt: die Hoverboards. Ihr kennt doch noch die schwebenden Skateboards aus Zurück in die Zukunft? Genau diese gibt es hier auch nur in einer etwas hübscheren Version. Die Szenen waren toll und ich wollte eigentlich selbst direkt eines fahren. So entspannend, das anzusehen. Will jetzt auch eines….

8von 10 Punkten Nerdjunk Wertung
Überraschend gut
Ich hatte Spaß mit dem Film. Die Geschichte ist stimmig, auch wenn sie eine Weile braucht, um richtig zu starten. Die Welt ist mit ein paar kleinen Unstimmigkeiten wirklich gut und macht auch soweit Sinn, wenn die Geschichte vorangetrieben wird. Spannung ist zwar vorhanden, aber Action ist eher etwas spärlich vorhanden. Hier geht der Film eher in die Richtung, sich das Ganze einmal näher durch den Kopf gehen zu lassen. Das zugrunde liegende Thema ist aktueller denn je. Für mich hat sich das anschauen gelohnt.

Quellenangaben:

Fediverse-Reaktionen

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Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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