Love, Death & Robots ist ein muss für Serienfans

28.08.2025 I
Von Sanel I

Sag es ruhig weiter...

Love, Death & Robots ist eine solche Serie, die man nicht wirklich beschreiben kann. Oder sagen wir, dass es nicht ganz so einfach fällt. Als 2019 das Ganze auf Netflix gestartet ist, war ich auf den ersten Blick etwas überrascht. Die einzelnen Folgen waren alle immer zwischen 6 und 21 Minuten lang. Konnte mir dann beim Anschauen der Episodenbilder irgendwie auch keinen Reim draufmachen, was mich hier erwartet.

Sofern man sich darauf einlässt, merkt man schnell, wohin die Reise gehen soll. Love, Death & Robots ist in dem Sinne keine klassische Serie. Vielmehr ist das Ganze eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die in jeder Folge für sich abgeschlossen wird. Derzeit gibt es 4 Staffeln zum Ansehen. Solltet ihr ein paar Minuten Zeit haben, ist eine Folge kein Problem. Mit maximal 90 Minuten pro Staffel seid ihr hier dabei.

Netflix selbst wurde von den Nutzern für diese Serie sogar kritisiert, da sie hier die einzelnen Episoden in vier verschiedenen Reihenfolgen anbieten. Diese wurden zu Testzwecken verschieden angeordnet, um zu sehen, was hier am besten ankommt. Die Kunden sahen dies aber so nicht als richtig. Sie argumentierten, dass die Reihenfolge nach den sexuellen Vorlieben sortiert werden. Dies wurde natürlich von Netflix so nicht stehen gelassen und sie gaben dazu eine Stellungnahme ab. Habe dies damals auch nur nebenbei mitbekommen und war schon erstaunt, wie man eine solche Behauptung in den Raum stellen kann. Zumal ich gar nicht den Sinn dahinter sehe, da jede Episode an sich abgeschlossen ist.

ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
GenreScience-Fiction
Erscheinungsjahreseit 2019
Länge6–21 Minuten
Episoden45 in 4 Staffeln
Produktions­unternehmenBlur Studio
IdeeTim Miller
Premiere15. März 2019 auf Netflix
Deutschsprachige Premiere15. März 2019 auf Netflix

Themen, soweit das Auge reicht

Bei den insgesamt knapp 45 Episoden haben wir eine Reihe an verschiedenen Themen. Diese reichen von Fantasy und Horror bis zu SciFi und Religion. Dabei geht es visuell extrem stark auseinander, und das, ohne es negativ zu meinen. Jede einzelne Episode wird dabei sehr opulent und einzigartig dargestellt. Hier hatten die einzelnen Filmemacher hinter den Episoden komplette Freiheit.

Als perfektes Beispiel in meinen Augen ist hier direkt die erste Episode gewesen. Also die Episode, die ich bei meiner Reihenfolge hatte. Bei „Die Augenzeugin“ beobachtet eine Stripperin durch ein Fenster einen Mord. Sie wird dabei gesehen und eine Verfolgungsjagd in einer ziemlich schrägen, asiatisch angehauchten Stadt entbrennt. Dabei läuft unsere Stripperin durch Häuserschluchten und durch die einzelnen Gebäude, und die Welt wird uns wie im Rausch gezeigt. Alles ist bunt und düster in einem. Die Panik liegt geradezu permanent in der Luft. Am Ende dann eine Art Auflösung, wo man sich erst einmal fragt, was man hier eigentlich angeschaut hat. Für mich definitiv der perfekte Start gewesen.

Love, Death & Robots verzichtet zum Großteil auf echte Schauspieler. Als Grundlage für die einzelnen Episoden dienen hier Geschichten verschiedener Schriftsteller, zu denen ich euch leider nichts sagen kann. Wie ihr alle wisst, sind Bücher nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.

Die einzelnen Geschichten richten sich hier eher an Erwachsene als an Kinder. Um ehrlich zu sein, geht es in fast allen Episoden recht rabiat zu oder sie haben eher ein negatives Grundthema, dessen sie sich bedienen. Hier muss ich einmal die Beschreibung von Wikipedia einfügen. Diese beschreibt es eigentlich so gut, dass man hier kaum was erweitern muss.

Alle spielen in futuristischen Utopien oder Dystopien, alternativen Realitäten, im Weltraum oder auf fremden Planeten und beschäftigen sich mit Gewalt, Sex, Robotern oder künstlichen Intelligenzen. Elemente von Cyberpunk und Steampunk sowie des Horrorfilms finden ebenso Verwendung wie schwarzer Humor oder gesellschaftskritische Inhalte.

Sehr skurril und oft extrem verwirrend wird das Ganze dem Zuschauer gezeigt. Es gibt einfach ein paar Episoden, die von der Geschichte interessant sind, aber manchmal so einen seltsamen Stil haben, dass man sich fragt, warum. So gibt es eine Folge, da wurde so seltsam und extrem bunt animiert, dass ich ehrlich dachte, ich wäre betrunken. Es gab mehr oder weniger nichts, was auf den ersten Blick Sinn ergeben hätte. Der Sound war etwas dumpf und es fühlte sich so an, als hätte ich gerade einen Kasten Bier getrunken.

Oft sitzt du nur da und denkst dir: Das war schräg und gut zugleich. Die Animationen sind auch sehr passend gewählt zu den einzelnen Geschichten. So haben wir bei den düsteren Horrorgeschichten oft so einen schönen, fast lebensecht wirkenden Anblick, dass du gar nicht realisierst, dass hier keine echten Schauspieler sind. Plötzlich der Wechsel zur nächsten Episode, wo alles sehr bunt und knuddelig gezeigt wird, wie Katzen die Welt erobern. Das macht einfach Spaß anzuschauen.

Vielleicht könnte man der Serie auch ankreiden, dass vieles sehr überzogen und brutal stellenweise herüberkommt. Denke aber, das ist hier gewollt. Ebenso könnten auch die manchmal kryptischen Anspielungen nicht für alle Zuschauer interessant sein. Da viele Geschichten einen einfach im Regen stehen lassen am Ende, ist hier ein wenig Grübeln angesagt.

Einige Geschichten spielen hier im gleichen Universum und ergeben, wenn man das Ganze mitbekommen hat, schon Sinn. Nur leider habe ich das nach 4 Jahren Abstand der Folgen nicht direkt verstanden. Das ist kein negativer Punkt in meinen Augen, aber er hätte mir ein paar Fragezeichen weniger beschert.

9von 10 Punkten Nerdjunk Wertung
Absolut klasse
Zwar nicht perfekt, aber dafür extrem unterhaltsam. Mit den kurzen Episoden und der immer wechselnden Darstellung definitiv ein Höhepunkt. Geschichten sind alle super inszeniert und auf extrem hohem Niveau. Viel zum Nachdenken und oft ein ganz anderes Ende als erwartet sorgen für regelmäßige geistige Aussetzer. Hier kann man nichts falsch machen und sollte am besten direkt loslegen mit dem Anschauen.

Quellenangaben:

Fediverse-Reaktionen

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Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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