Es ist nun locker 2 Jahre her, dass ich Scorn von EBB Software gespielt habe. Ein Spiel, welches ich damals im Gamepass gespielt habe, da ich mir einfach nichts darunter vorstellen konnte. Um ehrlich zu sein, ist es auch schwierig, etwas über das Spiel zu schreiben, da es einen komplett ohne Erklärungen in jeder Situation zurücklässt. Dies soll auch kein negativer Punkt sein. Ganz im Gegenteil. Das Spiel möchte, dass ihr es erkundet und euch selbst ein Bild macht.
What the F… !!!
So und nicht anders war der Start des Spiels in meinen Augen. Eine skurrile Gestalt fängt an, sich in einer dunklen, nicht wirklichen Welt zu bewegen. In der Ferne eine Art Berg bzw. Turm, auf den sie sich hinbewegt. Die Welt sieht aus, als wäre sie dabei, ihre letzten Jahre zu erleben. Außer einer Art steinigen und trockenen Wüste scheint es hier nichts zu geben. Kriechend bewegen wir uns in Richtung des besagten Turms und fallen zu unserem Unglück in einen tiefen Spalt in der Erde. Nachdem wir wieder zu uns gekommen sind, finden wir uns in einer außerirdischen Anlage tief unter der Erde.
Ab diesem Zeitpunkt liegt es komplett an euch, wie ihr die Geschichte aufnehmt. Dabei erkundet ihr die verschiedenen Abschnitte des Gebietes und müsst immer mal wieder ein paar Rätsel lösen. Eine aktive Geschichtenerzählung gibt es hier nicht. Nur viele Fragen, die ihr euch im Laufe der Zeit eventuell selbst beantworten müsst. Es geht hier schon los bei der Frage, wer wir überhaupt sind. Was ist das für eine Welt? Warum sieht hier alles so brutal aus?
Alles in diesem Spiel wirkt grotesk und ekelhaft. Direkt am Anfang werden wir auf die Art und Weise der technischen Nutzung aufmerksam gemacht. In dieser Welt scheint es eine Fusion von Fleisch und Maschinen zu geben. Alles ist durchzogen mit technischen Apparaturen, die in einer seltsamen Anhäufung von vermoderndem Fleisch enden. Wir selbst scheinen auch keine wirklichen Schmerzen zu fühlen, da wir selbst eine seltsame Apparatur am Arm tragen, die durch unseren Arm gebohrt wird.
Seele baumeln lassen
Scorn ist im Grunde ein Rätselabenteuer. Ihr erkundet die Gegend, die in verschiedene große Abschnitte gegliedert und stellenweise zusammenhängt. Um Gegner braucht ihr euch aber zu 95 % der Zeit, keine Gedanken zu machen. Diese gibt es einfach nicht im normalen Levelverlauf. Gegner und Bosse, von denen es nur ein paar gibt, werden hier strategisch platziert. Dabei bewegt ihr euch für meinen Geschmack etwas zu langsam und behäbig, was am Ende vom Spiel etwas für Frust sorgen kann. Von den üblichen Schieberrätseln und Schalterrästeln gibt es auch solche, bei denen ihr selbst herausfinden müsst, worum es eigentlich geht. Einige der Rätsel sind dabei nicht selten über verschiedene Gebiete verteilt oder sogar Ebenen. Zwar müsst ihr hier nicht Einstein sein, doch gelegentlich kommt man nicht so schnell auf die Lösung. Auch gibt es hier kein Inventar oder HUD oder sonstige ablenkende Anzeigen auf dem Bildschirm. Selbst wenn ihr Gegenstände aufnehmt, verschwinden sie nicht, sondern werden mit einer Animation aufgenommen und in der Regel ekelhaft in den Körper geschossen.
Wie gesagt, gibt es gelegentlich einen kleinen Gegner, dem ihr die Lichter ausknipsen müsst. Im Verlauf des Spiels erhaltet ihr eine Art Multi-Tool, welches als Waffe genutzt werden kann. Dabei ist der Munitionsvorrat auch extrem gering. Glaube, mehr als 50 Schuss gibt es nicht und wird auch nicht benötigt. Einzig die langsame Bewegung unseres Charakters mit der eigentlich nicht vorhandenen Shooter-Mechanik macht das Ganze nicht so einfach. Um ehrlich zu sein, empfand ich das eher als absolut frustrierend. Zwar hätten die Schießereien gut hineingepasst, doch die Mechanik macht das Ganze einfach zu zäh, um überhaupt daran Spaß haben zu können. Warum es diese hier gibt, ist mir ein Rätsel. 95 % vom Spiel ist man ohnehin beschäftigt, sich zu ekeln und zu überlegen, was für eine kranke Scheiße man hier spielt. Dann kommt so etwas.
Es ist halt anders eklig…
Man kann Scorn einfach nicht bewerten. Dafür ist es in meinen Augen zu speziell, um eine Bewertung abzugeben. Ich kann hier nur für mich sprechen und euch sagen, dass ich den knapp 6 Stunden bis zum Abspann meine helle Freude hatte. Von den paar Ausnahmefällen mit den Bosskämpfen mal abgesehen. Das lag auch wirklich nur an der Darstellung und der passiven Erzählweise, die das Spiel abgeliefert hat. Ihr werdet hier einfach in eine Welt geworfen und auf euch alleine gestellt. Wer blind durch die Gebiete geht, verpasst einfach zu viel, was ihm ein paar Informationen geben kann.
Grafisch empfinde ich Scorn als absolut gelungen und für mich auf recht hohem Niveau. Einzig die Tatsache, dass ich mich mehrmals verlaufen habe, weil alles irgendwie gleich aussieht, spricht etwas dagegen. Allerdings hat das auch super gepasst zu der Präsentation. Hier habe ich eventuell ein wenig geflucht, dass die Aliens zu dumm sind, eine passende Orientierung mit anzugeben.
Bei Scorn liegt es nur am Spieler selbst, sich die Geschichte zurechtzulegen. So etwas hatte ich bis zu dem Punkt nicht gehabt. Somit alles abhängig davon, inwieweit ihr euch auf das Spiel einlassen könnt, um es zu erleben.
@nerdjunkblog
Für mich war das Spiel leider nichts🫣
Der Ansatz des Spiels einen einfach komplett ohne Erklärung, ohne roten Faden etc reinzuwerfen, hat mich komplett rausgehauen.
Das Fehlen jeglichen HUDs gefiel mir auch nicht.
Daher konnte das Art Design in meinem Fall es auch nicht mehr retten.
Schade eigentlich. Spiele, die einen nicht immer komplett an die Hand nehmen, sind genau die Spiele, mit denen man sich mehr beschäftigt. Scorn hat viel zu bieten, obwohl es so kurz ist. Da können einige große Titel nicht mithalten.
Ich hatte Scorn im Game Pass auf der Series X bei Release getestet, war aber von dem grotesk ekligen Design überhaupt nicht angetan. Das ist einfach nicht mein Ding. Somit beschränkt sich mein Scorn Erlebnis auf den ersten Bereich und vielleicht zwei Schalterrätsel… Dass man einfach ins Spiel geworfen wird, fand ich aber durchaus interessant.
Soweit ich mich erinnere, hatte Scorn nach den ersten Ankündigungstrailern einen kleinen Hype ausgelöst, dessen Erwartungen später oftmals nicht erfüllt werden konnten, weil die Leute spielerisch etwas anderes erwartet hatten. Das Spiel ist halt speziell ^^
Genau das fand ich aber auch super bei Scorn. Es war mal etwas Neues. Spielerisch wirklich anders als erwartet. Vollpreis vielleicht nicht wert, aber einmal komplett spielen definitiv.
Ich hatte gelesen, dass später kurze Shootereinlagen dazukamen. Das hatte glaube ich viele irritiert, die sich zunächst in einem vermeintlich „sicheren“ (aber ekligen ^^) Rätselabenteuer befanden. Aber das passt ja auch wieder dazu, dass Scorn anders ist 😀