The Electric State für euch angesehen

05.10.2025 I
Von Sanel I

Sag es ruhig weiter...

Ich bin mir gar nicht sicher, warum ich jetzt überhaupt eine Art Review zu dem Film schreiben wollte? Vielleicht, weil ich ihn selbst gesehen habe oder weil die Geschichte etwas besser klingt, als sie wirklich ist. Um ehrlich mit euch zu sein, bin ich mir nicht sicher, was ich vom Film an sich halten soll. Warum und weshalb werde ich euch gleich erzählen.

Kommen wir erst einmal zu dem, was mir Netflix zu diesem Film gesagt hat.

Die Teenagerin Michelle ist völlig auf sich gestellt, denn ihre Eltern sind verstorben und auch ihr jüngerer Bruder Christopher scheint tot zu sein. Eines Tages erhält sie Besuch von einem Roboter namens Cosmo, der wie eine Zeichentrickfigur aussieht. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise durch die USA, um ihren lange vermissten Bruder zu finden. Auf dem Weg begegnen sie dem Schmuggler Keats und seinem Roboter-Freund, die mit ihnen in die isolierte Wüstenregion vordringen.

Was hier wirklich relativ einfach klingt, ist dann doch etwas mehr geworden als erwartet. Michelle ist nicht nur durch den Tod ihrer Eltern geprägt, sondern Cosmo stellt sich dann noch als ihr Bruder heraus. Dieser wird von der größten Firma in Gefangenschaft gehalten. Wie er es geschafft hat, seine Seele in den Körper des Roboters zu bekommen, ist aber noch unbekannt und wird später zu einem wichtigen Punkt in der Geschichte. Die Roboter in der Welt wollen mehr als nur in ihrer Programmierung erlaubten Grenzen leben, und die Welt ist ohnehin grundsätzlich erst einmal ziemlich leer und kaputt.

Dabei würde ich die Geschichte nicht unbedingt als eine ansehen. Hier gibt es für meinen Geschmack einfach zu viele Dinge, die so nicht zusammenpassen oder einfach von anderen Filmen genommen und abgewandelt. Hier zwei Beispiele, die mir aufgefallen sind.

  • Surrogates: Menschen nutzen komische Helme, um einen Bot zu steuern. Dabei verschanzen sie sich daheim und verlassen so gut es geht niemals ihr Zuhause. Selbst in der eigenen Wohnung oder im Haus wird nur über den Bot kommuniziert und interagiert.
  • I Robot: Die Bots haben eine Intelligenz entwickelt und wollen als Lebewesen angesehen werden, statt nur als Arbeitsmaschinen.

Hier passt vieles nicht zusammen

Seien wir mal ehrlich. Die Geschichte hätte eigentlich recht viel Potenzial, wenn man diese nicht so stumpf und langweilig präsentieren würde. Der Film an sich ist vielleicht nicht so schlecht, aber für meinen Geschmack dann doch etwas fade. Viele Dinge werden einfach als gegeben dargestellt, ohne eine Erklärung oder sonstige Hinweise.

Als Beispiel nehmen wir hier einmal die Bots, die eine Intelligenz und Freiheitswillen entwickeln. Wie ist es dazu gekommen und was hat den Krieg zwischen Menschen und Boten ausgelöst? Es ist Krieg und nächste Szene, die Bots sind alle tot und in einem Wüstengebiet abgeschoben. Wo bleibt denn hier die Erklärung?

Ein weiteres Beispiel hier wäre die Welt an sich. Warum gibt es so viel KI und Roboter und VR-Brillen, mit denen du alles machen kannst und dann hat der Computer ein Windows 95-Interface? Es wirkt oft so, als wollte Netflix den Film so schnell es geht an den Mann oder die Frau bringen.

Zum Glück passt der Rest einigermaßen zusammen. Optisch ist der Film definitiv nicht von schlechten Eltern. Der Roboterkumpel von Chris Pratt war hier definitiv mein Favorit. Allgemein waren die zwei einfach angenehm anzusehen und der Humor war in großen Teilen auch recht angenehm. Die Monologe dagegen waren eher für den Wertesten. Relativ viel Blabla, ohne etwas auszusagen. Vorhersehbar und monoton.

Die letzten paar Worte

Solltet ihr euch den Film anschauen wollen, tut es. Beachtet bitte hier nicht meine Bewertung. Sofern ihr im Netz nach Bewertungen und Meinungen zu diesem Film gesucht habt, ist euch bestimmt aufgefallen, dass die Meinungen hier sehr stark auseinandergehen. Die einen sagen, er war gut, die anderen sagen, er war miserabel. Ich liege so irgendwo in der Mitte. Der Film hat schon Charme und eine Geschichte, die uns etwas sagen kann und worüber wir nachdenken können. Leider hätte er für die ca. 320 Millionen an Kosten auch etwas besser ausfallen können. Einfach alles ist zu generisch und zu uninspiriert. Er hat mich nicht wirklich packen können. Im Gegensatz dazu hat er mir auch nicht komplett die kalte Schulter gezeigt.

Denke, hier kommt es darauf an, was ihr vom Film erwartet. Für einen gemütlichen Abend, sage ich, ist er in Ordnung. Als Blockbuster so gar nicht. Ihr versteht, worauf ich hinaus will.

5von 10 Punkten Nerdjunk Wertung
Geht so
Alles in allem ein ganz passabler Film, mit enttäuschenderweise zu vielen Schwächen. So richtig begeistern konnte er mich nicht, da vieles einfach nicht so wirklich zusammengepasst hat. Hier muss ich wirklich sagen, weiß ich nicht, was ich euch darüber erzählen soll. Für einen gemütlichen, entspannten Abend in Ordnung, für alles andere eher nein. Am besten bei der nächsten Grippe in Ruhe anschauen zum Ablenken.

Quellenangaben:

Fediverse-Reaktionen

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2 Kommentare

  1. Ob der Titel eigentlich irgendwas mit dem Buch von Simon Stålenhag zu tun hat? Die Netflix Zusammenfassung macht fast den Anschein.

    Es gab schon mal eine Miniserie bei Amazon, Tales from the Loop, mit ganz unterschiedlichen Geschichten, die aber irgendwie alle zusammen gehörten. Das Design war an Stålenhag’s Zeichnungen angelehnt, soweit ich weiß. Null Action, aber ich fand die echt interessant, ich denke, weil sie recht vielseitig ist. Vielleicht ist das was für dich.

    • Sollte es wirklich eine Geschichte von Simon Stålenhag sein, wäre das neu für mich. Sowohl, dass es ein Buch dazu gibt als auch den Autor.

      Ich glaube, Tales from the Loop habe ich schon einmal angefangen, aber dann aufgehört und vergessen weiterzuschauen. Das ist aber auch schon eine Weile her. Werde hier mal bei Gelegenheit einmal hineinschauen.

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