
Nate könnte solch ein tolles Leben haben, wenn er nicht immer so beschäftigt wäre, die nächste Tasse Kaffee in die Hände zu bekommen. Er ist ein wenig speziell und hat es deshalb nicht so leicht im Leben. Immer wenn er einschläft, erwachen seine Albträume zum Leben und terrorisieren seine Mitmenschen. Als eines Tages plötzlich seltsame Uhren am Himmel erscheinen, wird es noch seltsamer. Mit der Zeit ereignen sich immer seltsamere Vorfälle, sobald ein Glockenschlag zu hören ist. Unbekannte Wesen erscheinen und immer mehr Menschen fallen in einen dauerhaften Schlaf, aus dem sie nicht mehr aufwachen. Eines Nachts, als Nate wieder einschläft und seine Familie in Gefahr bringt, beschließt er, seiner Fähigkeit auf den Grund zu gehen.


Mit Sleepy Boy bringt uns Altraverse einen recht frischen Manga auf den deutschen Markt. Derzeit ist nur ein Band erschienen, und der Manga läuft dementsprechend noch. Band zwei soll im Mai folgen. Ein Erscheinungsdatum für den dritten Band konnte ich bisher nicht ausmachen. Gehe aber davon aus, dass diese, wie die anderen Manga im selben Verlag, ein wenig auf sich warten lassen wird.
Vom Ansatz ein solider Manga der Spaß macht
Eine kleine positive Überraschung war der Manga definitiv. Begrüßt wird man direkt mit ein paar schönen voll farbigen Seiten, die uns direkt ins Geschehen werfen. Wir lernen hier Nate kennen, der uns als etwas chaotischen, aber trotzdem reflektierten Charakter gezeigt wird. Er ist in Sorge, was seine Familie angeht, und hält sich auch bei seinen Schulkameraden bedeckt. Wer würde ihm auch schon glauben, dass seine Albträume Realität werden können? So wechselt die Stimmung von Nate von Ernst zu chaotisch zu aufgeregt im gefühlten Sekundentakt. Das ist stellenweise wirklich super und auf der anderen Seite doch ein wenig anstrengend.
Was die Darstellung anbelangt, empfand ich diese wirklich als sehr gut. Zeichnungen sind wirklich schön detailliert und der Humor kommt dadurch auch sehr gut rüber. Manchmal vielleicht auch zu viel des Guten, da man nicht unbedingt erkennen kann, was uns der Mangaka hier zeigen wollte. Erst nach ein paar Minuten habe ich dann gesehen, was überhaupt bei einigen Seiten zu sehen gab. Kommt zum Glück in meinem Fall nur zweimal vor im Band.


Grundsätzlich haben wir eher eine humorige und helle Stimmung im Manga, die uns versucht, ein wenig zu unterhalten. Sei es durch die Interaktion der Charaktere untereinander oder die kleinen Seitenhiebe, die ohne viel Tamtam um Nate passieren. Damit es dabei nicht zu langweilig wird, hat Nate noch eine dunkle Seite. Als wären seine Albträume nicht schlimm genug, hat sein Spiegelbild eine eigene Persönlichkeit. Der zweite Nate kann sich auch verständigen und sogar den Platz mit dem originalen tauschen. Was es genau mit dem zweiten Nate auf sich hat, ist noch ungewiss. Es hat mir trotzdem gefallen.
Ich freue mich auf mehr
Vielleicht ist der Manga jetzt nicht unbedingt das Meisterwerk schlechthin, doch ich hatte Spaß. Auch wenn er mich stellenweise mit Fragezeichen zurückgelassen hat, so hatte ich Spaß. Die Charaktere sind bis jetzt recht witzig und die Geschichte wird angenehm schnell erzählt. Grundsätzlich legt der Manga eine flotte Erzählweise an den Tag, ohne dass es langweilig ist. Hatte auch nicht das Gefühl, als würde ich etwas verpassen. Hier wird man einfach mit leichterer Mangakost unterhalten.
Ob das Ganze vielleicht noch etwas zulegen wird, ist fraglich. Denke selbst nicht, dass dies nötig ist. Für große, ausufernde Geschichten würde das Setting nicht passen. Würde mir deshalb wünschen, dass Sleepy Boy vielleicht eine kürzere Serie wird.
Einen Punkt gibt es aber, der mich ein wenig aus dem Lesefluss gebracht hat. Wie oben schon gesagt, passiert recht viel und bei der Action kann es einmal etwas flotter zugehen. Von einer Szene zur nächsten kommen auch öfter plötzlich komplett neue Dinge hinzu, ohne einen Zusammenhang. Dabei verhalten sich die Charaktere so, als wäre nie etwas passiert. Es ist einfach so, als hätte man einen kurzen Abschnitt beim Lesen herausgelassen. Ich habe dann mehrmals kurz zurückgeblättert, um zu sehen, ob ich etwas übersehen habe. Doch dies war nicht so.
Ändert aber meine Meinung zum Manga nicht.






- Charaktere
- Zeichnungen
- Erzählweise
- Manchmal zu sprunghaft
- Storylücken?
Quellenangaben:
– Bilder alle von nerdjunk.de gemacht