DiabetesSonstiges

Warum mich das Upgrade des Sensors gerade richtig sauer macht

Während ich das Ganze hier schreibe, werde ich etwas nervös. Ich habe noch eine Restlaufzeit von knapp 7 Tagen, was mein vorletzter Sensor derzeit anzeigt. Deswegen bin ich momentan etwas sauer auf die angebliche Gesetzgebung und der Tatsache, dass die Firmen glauben, dass Nutzer von Diabetes Zubehör intelligent wie drei Meter Feldweg sind.

Zum allgemeinen Verständnis für euch eine kleine Erklärung. Sollte ein Diabetiker einen Glukosesensor bewilligt bekommen, bekommt er diesen erst, wenn eine Schulung stattgefunden hat. Diese wird wahlweise beim Diabetologen oder in einem Webinar abgehalten. Diese dauert in der Regel 90–120 Minuten. An sich auch eine gute Sache, da man hier dann recht verständlich erklärt bekommt, wie der neue Sensor funktioniert und wie man die Daten richtig versteht. Das größere Problem, was ich nun habe, das ich nicht wusste, dass ich auch noch einmal ein solches Seminar belegen musste. Für diese Zwecke gibt es ein verkürztes Seminar für Umsteiger.

Das Update des Sensors erfolgt hier bei mir bei der gleichen Firma. Für mich hieß das eigentlich nur, ich reiche mein Rezept ein und erhalte dann regulär meine Lieferung und bin weiterhin glücklicher Nutzer. So der Gedankenweg meines jugendlichen Gehirns. Hier darf man dann auch nicht vergessen, dass ein Rezept nach Ausstellung 4 Wochen gültig ist. Sollte man das Ganze in dieser Zeit nicht regeln können, muss ein neues Rezept her. Somit kann man ca. 1–2 Wochen rechnen, bis die neue Lieferung bei einem ankommt.

Chaosversorgung in der Premiumfunktion

Nachdem ich jetzt mein Rezept eingereicht habe, ging der Nervfaktor los. Als Erstes bekam ich Post mit einem kleinen Infoheftchen, in der alle wichtigen Informationen abgedeckt wurden. Ein paar Tage später dann ein Brief, in dem ich noch einmal bestätigen sollte, dass ich mit den allgemeinen Datenschutzbestimmungen einverstanden bin. Zwar in meinen Augen nervig, aber was soll’s. Immerhin habe ich seit 4 Jahren die Sensoren und ob sich jetzt was ändert, ist egal. Ich muss sie nutzen. Auch hier wieder vergingen 2–3 Tage.

Der nächste Brief war dann etwas zu viel in meinen Augen. Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Sensoren wie von mir gewünscht an die Praxis meines Diabetologen gesendet werden nach der Schulung. Ich also zum Hörer gegriffen und beim Support angerufen. Auf meine Frage wurde gesagt, dass ich das so angegeben habe. Da ich alle Papiere einscanne und sie vorher auch erneut geprüft habe, wusste ich, dass ich es nicht getan habe. Ein Beweis wollte ich dann sehen und nach etwa 10 Minuten wurde dann kleinlaut angegeben, das dies ein Fehler bei ihnen gewesen sei. Aber die Schulung musste ich trotzdem machen. Dazu wurde mir geraten, einfach ein Webinar zu machen, da dies schneller gehen würde.

Von wegen, es würde schneller gehen. Sämtliche Webinare waren für die nächsten 3 Wochen ausgebucht. Beim Diabetologen sah es nicht besser aus. Zu diesem Zeitpunkt war noch knapp zweieinhalb Wochen Versorgung gesichert. Also wieder bei den Jungs angerufen und ihnen gesagt, das funktioniert so nicht. Bis alles erledigt ist, stehe ich komplett ohne Blutzuckerwerte da. Nach langen Diskussionen dann die Zusage für ein Seminar. Dieses habe ich jetzt hinter mich gebracht. Alles per E-Mail an die Firma gesendet, wie es auf dem Formular steht und nun warte ich. Seit 5 Tagen.

Countdown läuft … 10 Tage, bis ich ohne Sensor dastehe.

Schulung absolut Sinnlos

Zu allem Übel oder zur Freude meiner eigenen Person musste ich zum Glück nur das kleinere Schulungsprogramm absolvieren. Dies ist für Menschen gedacht, die von Version 6 auf die Version 7 springen. Was soll man da groß sagen? Es war einfach nichts Neues zu erfahren. Das einzige wichtige war nur, dass der Sensor kleiner und schneller einsatzbereit ist. Alles andere stand in der Broschüre, die ich erhalten habe. Wofür man überhaupt dafür ein Seminar abhalten musste, ist mir ein Rätsel. Das man gute 10 Minuten dafür gebraucht hat, sich um das Thema Pflasterreste zu kümmern, erschließt sich mir nicht. Ebenso wurde fast 10 Minuten darüber diskutiert, wie man diesen Sensor an den Arm setzen kann. Dies ist genau das gleiche wie bei der alten Version. Nur dass die Form statt Oval jetzt Rund ist. Versteht mich nicht falsch. Würde ich eine Herzoperation durchführen, wäre alles super und ich würde jedes Seminar mitnehmen, was möglich ist. Hier aber sitzt du dumm herum und erfährst absolut nichts Neues. Dafür musste ich extra Minusstunden bei der Arbeit in Kauf nehmen. Welch eine Zeitverschwendung.

Allgemein war dieses Werbeseminar voll für den Arsch. Bitte entschuldigt den Ausdruck. Verstehe hier einfach nicht, was der Sinn dahinter sein soll? Zum einen lernt man hier absolut nichts Neues. Eine Stunde wird damit verbracht, den neuen Sensor zu zeigen, ohne wirklich Informationen zu geben. Alles, was man hier hört, ist nichts anderes wie dieselben Abläufe, die man ohnehin schon seit Jahren machen muss. Informationswert gleich null.

Selbst, die neuen Funktionen wurden nur abgelesen, ohne wirklich eine Erklärung zu geben. Hier hätte man, sofern etwas ältere Mitmenschen daran teilnehmen, es erklären können, wo man das Ganze einstellt. Aber nichts. Hier wurde eine Folie nach der anderen gezeigt und abgelesen. Eine kleine Sache hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen. Es ist die Frage aufgekommen, ob die Software auch mit alternativen ROMs zurechtkommt und wie es allgemein mit der Kompatibilität der Handys aussieht. Habe hier zwar keine große Antwort erwartet, aber das kurze „Keine Ahnung. Schauen Sie am besten auf der Seite nach“ hat mich dann doch etwas zum Schmunzeln gebracht. Das man Bluetooth und WLAN den Unterschied nicht kennt, habe ich einfach mal gekonnt ignoriert. Ich wollte einfach nur das Ganze hinter mich bringen.

Da ein solches Seminar benötigt wird, sollte man sich eventuell auch Gedanken machen diese mal zu prüfen. Unabhängig von den eigenen Qualitätskontrollen.

Eine Sache gibt es, die ich gelernt habe. Beim nächsten Mal werde ich mir gut überlegen, ob ich auf eine neue Generation von Sensoren wechseln werde.

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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Ein Kommentar

  1. Mich würde diese Umsetzung des Sreminars so nerven, dass ich zumindest ein Feedback per Mail an den Hersteller geben würde.

    Es hilft mir so etwas nerviges in Textform aus dem Kopf zu bekommen und warum dieses dann nicht sachlich auch entsprechen wiederspiegel.

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