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Ist streamen wirklich Arbeit?

Ich bin mir nicht sicher, wie das Thema bei euch ankommt. Mir ist es aber im privaten Umfeld öfter passiert, dass man sich über Geld und Job unterhalten hat. Dabei hat man natürlich die alten Berufe mit den neuen verglichen. Zwangsläufig kommt man immer auf das Thema zurück, ob der jeweilige Beruf eigentlich ein richtiger Job ist. Oft hört man die Argumentation, dass der eigene Beruf für das System entscheidend ist. Ebenso dass einige Berufe gar keine richtige Arbeit sind, da man oft nur sitzend, seine Arbeit verrichtet. Viele empfinden, dass die Arbeit nur als Arbeit gelten sollte, sofern man körperlich dabei tätig ist. Das sich Zeiten ändern, brauche ich euch nicht erzählen. Ebenso das die heutigen Generationen vieles natürlich anders sehen, liegt klar auf der Hand. Ich nehme jetzt persönlich nicht an, dass ihr immer der gleichen Meinung wart wie eure Eltern.

Ich möchte an dieser Stelle auch nur noch mal erwähnen, dass dieser kleine Beitrag eine rein persönliche Meinung ist. Ich bin weder in der Lage, dies komplett für euch aufzuarbeiten, geschweige denn sämtliche Hintergründe zu kennen. Für viele wie mich, für die Twitch nur ein Hobby ist, hat sich nicht die Frage gestellt, ob man damit sein Lebensunterhalt verdienen kann. Deshalb stelle ich bei diesem Beitrag nur eine kleine Sicht dar.

Früher und heute oder so ähnlich

Kommen wir erst mal zu dem Punkt, dass die meisten solche Gespräche immer mit Menschen geführt werden, die um einiges älter sind. Jeder, der in den Fünfzigern oder Sechzigerjahren geboren ist, hat natürlich eine andere Meinung zur Arbeit wie jemand, der gerade mal 2005 geboren ist. So wie wir früher aufgewachsen sind, kann sich kein Jugendlicher heutzutage mehr vorstellen. Ich persönlich kann mich nicht erinnern, dass ich meine Freunde per WhatsApp und Co. erreichen konnte. Das lag einfach nur daran, dass es zu dem Zeitpunkt, als ich jung war, gar keine Handys gegeben hat. Ebenso konnte man auch nicht alles nachschlagen, wie man das heutzutage machen kann. Stattdessen musste man sich in die Bibliothek quälen oder durch Bücher wühlen. Heutzutage langt einfach nur sein Handy zu nehmen und danach zu googeln. Wenn ich das noch richtig weiß, kam bei uns das erste Internet circa 1994 ins Haus. Wohl gemerkt mit einem 56 K Modem. Für die jüngeren unter euch, das ist langsamer als euer gedrosselter Handyvertrag. Eine Flatrate, wie sie heutzutage Standard ist, gab es früher nicht. Hier wurde einfach pro Stunde berechnet. Bei einigen Anbietern ging das sogar minütlich.

Wenn ich mich recht entsinne, wurde DSL im Jahre 1999 eingeführt. Dieses war aber auch nur in wenigen Städten verfügbar. Es gab dann DSL Light und noch mal der große Tarif DSL 1000. Hier war man, wie der Name schon sagt, mit einem Mbit unterwegs. Zum Zeitpunkt war das eine absolut wahnsinnige Geschwindigkeit, aber auch hier nicht wirklich kostengünstig. Flatrate ist dann ca. 2001 auf den Markt gekommen für 50 DM. Das sind heutzutage knappe 25 €. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Internet wirklich nur genutzt, wenn man es gebraucht hat. Der große Start von YouTube war circa 2005. Ab hier ging es dann langsam los, dass man sich Videos im Internet angeschaut hat. Gerade 24 Jahre alt geworden. Somit habe ich den Start vieler Dienste erlebt, inkl. dem Internet.

Was sollte uns das nun sagen?

Eigentlich nur, dass die Zeit vorangeht. Heutzutage ist ja Twitch, Kick und wie sie alle heißen Standard geworden. Die Welt wird moderner und demzufolge gibt es auch immer mehr Berufe. Stellt euch einfach mal vor, ihr würdet jemand im Jahre 1980 sagen, ihr designt, eine virtuelle Seite. Wie würde dieser reagieren? Sie würden es wahrscheinlich nicht verstehen. Viele der großen Streamer sind jetzt ungefähr 20 Jahre alt oder haben mit circa 20 Jahren angefangen. Wenn ich an meine Jugend denke, gab es diese Art von Unterhaltung nicht. Mit 20 Jahren habe ich mir meinen ersten Handyvertrag geleistet. Dieser war im Gegensatz zu heute fast unerschwinglich. 100 Minuten telefonieren und 100 SMS. Damals umgerechnet 30 Euro. Internet fürs Handy gab’s natürlich auch. Satte fünf MB für umgerechnet zehn Euro.

Egal, wie man es dreht und wendet, je mehr Zeit vergeht, desto mehr neue Berufe gibt es. Die alten verschwinden langsam. Was viele nicht verstehen wollen, ist das Arbeit früher im Gegensatz zu heute eine andere Definition hatte. Dein gewählter Beruf hat dir auch einen gewissen Status gegeben. Dieser ist in dieser Art nicht mehr vorhanden. Viele vergessen aber auch, dass der Beruf ein Einkommen sichern soll, der dir deinen Lebensunterhalt geben soll. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Arbeit du nachgehst.

Hier möchte ich aber auch noch erwähnen, dass ich hier keine direkten Beispiele nennen will. Es gibt natürlich Streamer, die haben eine bestimmte Art in ihrem Stream, die kann man gutheißen oder auch nicht. Sie hatten einfach eine Idee, die bei den Zuschauern angekommen ist. Dabei haben sie natürlich auch Zeit investiert, waren konsequent bei ihrer Arbeit und haben sich weiterentwickelt. Also eigentlich alles, was man bei einer Arbeit braucht. Durch ihre Arbeit haben Sie sich somit ein Lebensunterhalt gesichert. Deshalb kann ich eigentlich von meiner Seite aus sagen, dass Streaming auch als Beruf angesehen werden kann. Ob es ein richtiger Beruf ist, lasse ich mal offen. Wie oben schon erwähnt, in meiner Jugend hatte man diese Option nicht. Natürlich habe ich eine etwas andere Art, Arbeit zu definieren. Die Streamer sorgen mit ihren Streams dafür, dass Geld für Ihren Unterhalt verdient wird. Als selbstständige haben sie natürlich auch die Gefahr, dass es mal schlechter laufen kann. Sie sind hier natürlich abhängig von der Anzahl an Subs sind. Diese können mal mehr oder weniger ausfallen. Dies ist aber ein selbst gewählter Weg. Sollte man da auch nicht komplett hinter dem Mond leben, sollte auch jeder Streamer im Hintergrund sich ein Plan B aufbauen. Krankheit darf man auch nicht vergessen. In dieser Zeit hat der Streamer so gesehen auch kein Einkommen. Er muss präsent sein, um Geld zu verdienen. Das kann er sich je nach Bekanntheit vielleicht nicht leisten.

Kleines Fazit

Persönlich sehe ich streamen, wenn man es hauptberuflich machen will als Arbeiter an. Wie bei jedem Beruf musst du dabei, Zeit investieren, um voranzukommen. Was als Hobby startet, kann natürlich auch mal zum Lebensunterhalt dienen. Ein gewisses Interesse muss aufrechterhalten werden. Immer neue Ideen und Möglichkeiten, die Menschen zu unterhalten, ist auf Dauer bestimmt nicht einfach. Auch mal etwas Neues versuchen und dabei Gefahr laufen seine Zuschauer zu verlieren ist nicht einfach. Sollte es wirklich einmal dazu kommen, dass Streaming kein Profit erbringt, so hat der Streamer hoffentlich vorgesorgt.

Sagt mir ruhig eure Meinung in den Kommentaren.

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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