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Blizzard und Diablo 4 – lohnt es sich?

Ich möchte mit diesem Beitrag keine größere Debatte eröffnen, sondern einfach nur meine Meinung zu diesem Thema äußern. Vielleicht gebe ich dem Spiel Unrecht oder dem Entwickler, aber ich finde, dass hier eventuell ein paar Entscheidungen anders ausfallen sollen. Natürlich haben wir bei Blizzard eine bestimmte Erwartung, wenn wir uns die anderen Spiele ansehen. Eine genaue Erklärung zu den anderen Teilen wird hier nicht nötig sein. Die meisten von euch werden die alten Teile gespielt haben oder sind immer noch Fan selbiger.

Service Game nur nicht ganz so durchdacht

Persönlich habe ich ein großes Problem, wenn mir Spiele als Service angeboten werden. Viele Ideen in Diablo 4 finde ich optimal. Das Problem an der Sache ist leider nur, es funktioniert nicht. In meinen Augen ist es nicht nur ein großer Fehler, sondern viele kleine Dinge, die einfach nicht zusammenpassen. Diablo 4 ist definitiv kein schlechtes Spiel. Die Story ist gut erzählt. Die Atmosphäre ist einfach schön düster. Kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal eine so düstere Welt gesehen habe. Eine Welt, in der man wirklich merkt, dass Dämonen und Götter am Werk sind. Die Charakterklassen sind wie üblich bei dem Genre gut gewählt. Hier sollte jeder einen passenden Charakter finden. Selbst Neulinge werden die Story in circa 10–15 Stunden durchspielen können. Weitere 5 Stunden sind dann den Nebenmissionen gewidmet. Nach der Geschichte hat man seinen Charakter so weit, um ins Endgame zu kommen. Genau hier fangen dann die Probleme an.

Versteht mich nicht falsch. Der Sinn bei diesem Spiel liegt ja darin, immer und immer wieder mehr oder weniger die gleichen Aufgaben zu lösen. Nur leider entsprechen die Versprechungen von Blizzard nicht dem, was wir bekommen haben. Am Anfang hieß, es gibt 120 Dungeons. Diese gibt es auch, aber fürs Endgame sind maximal 5–10 Dungeons im Wechsel. Die Variationen dieser Dungeons ist im Grunde nicht vorhanden. Man kämpft sich vom Start bis zum Boss durch, muss dabei immer wieder zurücklaufen und Gegenstände einzusammeln. Dabei kommen einem immer wieder ein paar Gegner entgegen, die wir natürlich besiegen und dann so gut wie keine Erfahrungspunkte bekommen. Dies hat sich auch schon ein wenig gebessert, aber berauschend ist es weiterhin nicht.

Da hast du nun dein tolles Schwert bekommen, kannst es aber bedauerlicherweise nicht in deine Truhe packen, weil du kein Platz mehr hast. Glaube, mit maximal 5 Truhen bist du bei Diablo 4 schnell an deinem Limit. Mehr Truhen wäre die Lösung. Dumm nur, dass die Technik im Hintergrund nicht so will. Wenn ein Mitspieler dir über den Weg läuft, wird auch sein komplettes Truheninventar geladen, auch wenn du niemals seine Truhen zu sehen bekommst. Von jedem Spieler werden seine Truhenplätze geladen. Dabei spielt es keine Rolle, ob 1 Spieler oder 20. Dieses System ist im Übrigen vollkommen sinnlos, da es dir eigentlich verbietet Gegenstände zu sammeln. Je mehr Gegenstände die Spieler haben, desto länger sind auch die Ladezeiten. Die Performance freut sich bei mehr als fünf Spielern auf dem Schirm. 

Zum Glück hört Blizzard ein wenig auf seine Community. Deshalb werde ich an dieser Stelle die Fehler, die das Spiel noch hat, nicht weiter erwähnen. Immerhin haben sie mit der Saison 2 einen guten Weg eingeschlagen. Mehr Sorgen macht mir eigentlich nur die Umfrage, die sie gestartet haben. Blizzard wollte wissen, was die Spieler bereit sind, für das kommende Add-on zu zahlen.

Da bin ich nun raus

Das nächste Add-on könnte uns bis zu 100 € kosten. Ob man so viel dafür ausgeben möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin selbst nicht bereit, diese Summe zu zahlen. Versteht mich nicht falsch. Blizzard hat mit dem Spiel sehr vieles richtig gemacht. Leider schaffen Sie es aber nicht, Langzeitmotivation aufzubauen. Die Aufgaben werden rasch langweilig. Man macht denselben Dungeon immer und immer wieder. Erst zur Mitte der zweiten Saison haben sie angefangen, einige Mechaniken abzuändern. Diese gehen zwar in die richtige Richtung, helfen aber trotzdem relativ wenig für die Langzeitmotivation. Vielleicht sind ja für die Erweiterung viele Änderungen geplant, aber noch mal so viel Geld zu verlangen, finde ich nicht richtig. Vielleicht sollte man sich erst mal Gedanken machen, das Grundspiel fertig zu stellen. Theoretisch hat man selbst im Grundspiel viele 100 Stunden Spielspaß. Hier wird man das Gefühl nicht los, dass sie versucht haben, das Spiel so schnell wie möglich an den Mann zu bringen. Natürlich bin ich mir auch bewusst, dass die Entwickler nicht alles im Vorhinein wissen können. Anpassungen während des Spiels oder Updates sind natürlich. Videospiele kosten heutzutage sehr viel Geld. Entwickler wollen für ihre Leistung natürlich Geld sehen. Finde ich auch absolut in Ordnung. Nur leider nimmt der Trend immer mehr zu, dass wir Spieler Beta-Tester sind. Wir kaufen sozusagen ein unfertiges Produkt und müssen warten, bis der Entwickler sein Spiel fertig entwickelt. 

Ist euch eigentlich aufgefallen, dass der Ingame Shop von Anfang an funktioniert hat? Komischerweise war dieser immer verfügbar. Ich möchte Blizzard da nichts unterstellen, aber seltsam finde ich das trotzdem. Hier möchte ich auch erwähnen, dass der Ingame Shop mir egal ist, solange es kein Pay-to-Win ist. Kleine Anmerkung von mir. 

Kurz gesagt

Ich habe kein Problem, für ein Spiel 100 € zu zahlen. Ebenso für ein Add-on. Voraussetzung ist natürlich, dass das Grundspiel ohne Probleme läuft. Ich bin auch der Letzte, der sich weigert, etwas zu kaufen. Ich möchte nur nicht das Gefühl haben, ausgenommen zu werden. Man fühlt sich hier wirklich wie ein Beta-Tester, und für ein MMO sind wir hier auch viel zu wenig Leute unterwegs. Beim Start hattest du vielleicht Glück, mal ein paar zu sehen. Die Weltbosse hast du noch erledigen können, aber dann verließen Sie ihn. Für einen angenehmen Multiplayer definitiv derzeit nicht zu gebrauchen.

Wenn man sich die Berichte im Internet durchliest, sieht man, dass viele Spieler das Ganze genauso sehen. Die Mechaniken, die nicht wirklich ein großes Ganzes ergeben, machen alles recht monoton. Es wird alles zügig langweilig und man hat einfach keine Lust zu spielen. Dass es auch anders geht, sieht man zum Beispiel an Last Epoch. 

Ich hoffe, dass bei den nächsten Updates Diablo 4 weiter seinen Weg nimmt und uns in einer der späteren Saisons abholen kann. 

Sag mir ruhig eure Meinung in den Kommentaren. Ich bin gespannt, wie ihr die momentane Situation von Blizzard und Diablo 4 seht.

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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Ein Kommentar

  1. Ich hab mit Addonpreisen von 30-50 Euro kein Problem, wenn der Inhalt passt. Mich regt es in Diablo4 aber sehr stark auf, dass das Endgame sehr monoton und undurchdacht ist und das Spiel zu wenig Service als Servicegame liefert. Eigentlich war ja die Argumentation wieso das Spiel teurer geworden ist, einen Ingameshop mit horrenden Preisen und einen Battlepass hat, dass man das Spiel regelmäßig mit größeren, kostenlosen Inhalten versorgen möchte. Davon merke ich aber bei den aktuellen Seasons leider nichts. Da kommt einfach zu wenig.

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