HardwareTechnik

Sega Game Gear – Handheld in Farbe und bunt

Der Game Gear war eine Handheld-Spielkonsole, die von Sega entwickelt und veröffentlicht wurde. Sie wurde erstmals 1990 in Japan und später in anderen Teilen der Welt eingeführt. Der Game Gear war ein direkter Konkurrent des Nintendo Game Boy. Dabei ging Sega einen etwas anderen Weg als sein größter Konkurrent Nintendo.

Was sollte den Game Gear besser machen?

  • Farbiger Bildschirm:
    Im Gegensatz zum monochromen Bildschirm des Gameboy verfügte der Game Gear über einen farbigen Bildschirm, was zu einer verbesserten grafischen Darstellung führte
  • Hintergrundbeleuchtung:
    Der Game Gear hatte im Vergleich zum Game Boy auch eine Hintergrundbeleuchtung, was bedeutete, dass das Spielen bei schlechten Lichtverhältnissen ebenso möglich machte.
  • Hardwareleistung:
    Der Game Gear hatte eine leistungsfähigere Hardware im Vergleich zum Game Boy. Was auf dem Papier gut klingt, war in der Praxis dann leider kaum mehr was zu sehen.

Hardwaredaten des Handhelds

Bedauerlicherweise habe ich im Internet ziemlich viele unterschiedliche Daten gefunden, was die technischen Daten angeht. Hier hat mir dann zum Glück noch eines der alten Magazine geholfen, die ich noch im Schrank habe.

Prozessor:
Der Game Gear wurde von einem Zilog Z80-Prozessor mit einer Taktrate von 3,58 MHz angetrieben. Dieser Prozessor war anscheinend zu damaligen Zeiten auch in anderen Systemen verbaut. Diesen hat NEC laut Wikipedia ebenfalls genutzt.

Ram:
Der Sega Game Gear verfügte über 8 Kilobyte (KB) RAM. Damals war das schon ziemlich viel. Kaum zu glauben, oder?

Bildschirm:
Der Game Gear verfügte über einen 3,2-Zoll-Farb-LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 160×144 Pixeln. Der Bildschirm konnte bis zu 4096 Farben darstellen.

Sound:
Der Game Gear hatte einen Monolautsprecher und einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Die Soundqualität war für eine Handheld-Konsole eigentlich ganz in Ordnung. Leider hat es immer etwas gezischt beim spielen, was etwas nervig war auf Dauer.

Stromversorgung:
Der Game Gear benötigte sechs AA-Batterien für den Betrieb. Dies hat gelangt, um etwa 3-4 Stunden spielen zu können. Es gab auch einen Netzadapter, den ich selbst nie gesehen habe, von Sega.

Meine Erfahrungen zum Game Gear

Bedauerlicherweise war ich beim Kauf etwas später dran, da es zu diesem Zeitpunkt schon langsam knapp wurde ein Gerät zu kaufen. Mein Spieldealer hatte aber ein fast neues Secondhandgerät auf Lager. Dieses wurde meines Wissens nur ein paar Stunden gespielt und dann zum Verkauf angeboten. Natürlich war ich sehr froh, als ich das Gerät in den Händen hielt, war aber trotzdem ein wenig überrascht. Es fühlte sich im Gegensatz zum Gameboy sehr wuchtig an. Vom Design her war er relativ schlicht gehalten, aber dies war mir zu dem Zeitpunkt eigentlich grundsätzlich egal. Wie vom Gameboy gewohnt, links Steuerkreuz und rechts dann die Action Buttons. Was direkt ins Auge fiel, war das Display. Dieses war einfach riesig im Gegensatz zum Gameboy.

Zur Konsole gab es dann auch drei Spiele mit dazu. Dragon Crystal war einfach nur ein Traum. Ich wusste zwar nie genau, was ich eigentlich tun musste. Die Spiele selbst waren etwas größer als vom Gameboy. Auch hier wirkte das Ganze doch um einiges wuchtiger. Vom persönlichen Empfinden hielt ich das Ganze für irgendwie hochwertiger. Was aber eigentlich absolut nicht der Fall war.

Das einzige Problem, was natürlich bestanden hat, war die Stromzufuhr. Hier musste damals mein Vater auf die Schnelle zum Elektrofachhandel und mir dort ein XXL Paket Batterien holen. Erst dann konnte es so richtig losgehen. Gerät eingeschaltet und das Erste, was einem entgegenkam, war dieses recht helle Display. Ein sehr knarziges Sega, kam dann aus den Lautsprechern und tat meines Erachtens auch recht weh in den Ohren.

Pro und Kontra

Der erste wichtige Punkt wäre hier das farbige Display. Dieses war Segen und Fluch zugleich. Es war zwar schön, die Spiele in Farbe zu sehen und auch wirklich erkennen zu können, was da überhaupt zu sehen ist. Allerdings spielte die Auflösung gar nicht mit. Als Beispiel das NBA Jam. Hier bestand etwa die Grafik nur aus einem reinen Pixelmatsch. NBA Jam war ein Basketballspiel, in dem ihr wie bei Dragonball Spezialfähigkeiten ausführen konntet. Dabei fing euer Ball an, Feuer zu fangen, und ihr konntet einfach durch die Abwehr durchbrechen. Leider waren hier die verschiedenen Farbtöne so falsch gewählt, dass man am Ende gar nichts erkennen konnte. Man ist dann einfach nur davon ausgegangen, dass sich dieser bewegende Matschhaufen irgendwie durch die anderen Matschhaufen durchdrücken konnte. Selbst bei den Ergebnistabellen war das Lesen relativ schwierig. Hier hätte man sich eine größere Auflösung gewünscht.

Nächstes Problem war die Batterielaufzeit. Mit den sechs AA-Batterien konntest du maximal 4-5 Stunden zocken. Hast du eventuell auch die Helligkeit hochgedreht, dann konntest du hier locker noch 1 Stunde abziehen. Akkus waren zum damaligen Zeitpunkt nicht wirklich im finanziellen Spielraum. Diese waren so irrsinnig teuer, dass man sich immer ein größeres Paket Batterien zugelegt hat. Sega hatte sich natürlich darüber auch Gedanken gemacht und hat ein Stromadapter herausgebracht. Wie gut dieser war, kann ich bedauerlicherweise nicht sagen, da ich nicht einmal wusste, dass es so einen gibt. Diese war nämlich hier bei mir gar nicht erhältlich. Zum Glück hatten wir einen guten Elektrofachhandel ums Eck, der uns einen passenden Ersatz gegeben hat. Somit konnte ich dann auch mit ruhigen Gewissen etwas länger spielen, ohne dass meine Eltern mit mahnenden Finger hinter mir standen.

Dann gibt es hier noch den Sound. Dieser war, wenn man zurückblickt, noch als okay zu bezeichnen. Die Lautsprecher waren leider nicht die besten, sodass du den Sound auf maximal 50 % hochdrehen durftest. Sobald du bei circa 50-60 % angekommen bist, hast du eigentlich nur noch ein Knarzen gehört. Persönlich hatte ich auch das Gefühl, dass der Gameboy hier um einiges besser abgeschnitten hat. Zum Glück hatte der Game Gear eine 3,5 mm Anschlussbuchse für einen Kopfhörer. Nach kurzer Zeit konnte ich auch persönlich nicht ohne Kopfhörer spielen. Die Geräusche, die durch den Lautsprecher zu hören waren, sind und waren einfach nur nervtötend. Bedauerlicherweise war die Buchse nicht unbedingt die bessere Wahl. Hier wurde man das Gefühl nicht los, dass irgendwo ein Wackelkontakt herrscht und immer ein ständiges Klopfen am Ohr zu hören war.

Unmengen an Zubehör

Passend zu dem neuen Bildschirm, der hier erst mal in Farbe gewesen ist, gab es natürlich dann auch das passende Zubehör. Persönlich kann ich mich da besonders an zwei Geräte erinnern. Der Radioempfänger, den man direkt an das Gerät koppeln konnte. Damit konntest du auch unterwegs dein Radiosender hören und zwischen den einzelnen Sendern hin und her wechseln. Dann gab es da noch den TV Empfänger, mit dem ich ziemlich gute Erfahrungen gemacht habe. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich keinen geholt habe, sondern mein Klassenkamerad. Der TV Empfänger hat uns dann auf der anstehenden Klassenfahrt den Tag ziemlich bereichert.

Mit unserer Klasse sind wir damals nach Holland Segeln gefahren. Dies war natürlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Fußballweltmeisterschaft stattgefunden hat. In meiner Klasse gab es dann sehr viele Mitschüler, die natürlich Fußball schauen wollten, statt auf einem Schiff zu versauern. Passenderweise gab es dann an den Spieltagen, richtig hohen Wellengang und wir waren im Hafen stehen geblieben. Somit hatten wir also Zeit, den TV Empfänger zu testen. Wir konnten auf jeden Fall das Fußballspiel ohne größere Probleme anschauen. Im Gegensatz zu den Spielen war das TV Bild sogar um einiges besser als gedacht. Zwar musste man hier auch ein paar Abstriche machen, was die Auflösung angeht, aber das eigentliche Spiel war leicht zu verfolgen. Selbst auf der See konnten wir noch relativ gut etwas im Fernsehen verfolgen. Ob dies jetzt daran lag, dass wir zwischen den einzelnen Inseln gerudert sind, sei mal dahingestellt. Der Game Gear hat einfach seinen Dienst getan und wir waren glücklich.

Kleines Fazit

Abschließend sei noch zu sagen, ich persönlich bereue es nicht, ein Game Gear gekauft zu haben. Genügend Spiele gab es, die sich wirklich gelohnt haben. Seltsamerweise war die Auflösung nicht bei jedem Spiel das Problem. Hier hatten die Entwickler vielleicht einfach nur auf eine andere Farbpalette zurückgreifen müssen. Das Gerät bot damals für das Geld ziemlich viel Unterhaltung, obwohl es preislich zu hoch angesetzt worden ist. Das größte Manko mit der Batterielaufzeit konnte man ja zum Glück mit einem passenden Adapter umgehen. Dies widersprach sich aber mit dem Aspekt, dass man eigentlich ein Handheld hatte. Mobile Nutzung war deshalb auch eher selten.

Sag mir ruhig in den Kommentaren, was ihr vom Gerät haltet. Bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

Quelle
Wikipedia - TV Tuner

Sanel

Gründer von nerdjunk.de und vollkommen planlos in die Erstellung gegangen. Liebt Manga, Anime, Games, Movies und vieles mehr, womit man seine Zeit sinnlos füllen kann. Spaß muss es machen. Die Zeit für das Hobby fehlt, aber daran sind wie immer die anderen Schuld.

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2 Kommentare

  1. Der Game Gear war speziell. Leider auch sehr uninteressant für viele gewesen. Sega hat immer viel ausprobiert, aber nie geschafft, Fuß zu fassen. Der Preis war bedauerlicherweise auch nicht so ohne.

    Danke dir für das Lob. Hoffe in Zukunft dich noch mit mehr unbekannten Dingen zu erfreuen 🙂

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